Wir hatten schon so viele außergewöhnliche IT’S A DIENSTAGE. Dieser Blog-Beitrag wäre gefüllt, allein mit der Aufzählung der mittlerweile über 50 Abende, jeder für sich ein Ereignis. Der Mond steht über der Poolstrasse, drinnen in der Nummer 30 ist es heimelig, es wird probiert, gekauft, geplaudert mit neugieriger Erwartung auf unseren Talk-Gast.
Für den gestrigen Event mit Jefferson de Lima, dem Hairstylisten, gibt es eine Fülle von Beschreibungen: innig, lustig, herzerfrischend. Wie sagte eine der Besucherinnen am Ende: „Der beste Freund von uns Frauen ist der Friseur.“ Wir lachen, aber ein Fünkchen Wahrheit steckt schon darin, besonderes wenn er Jefferson heißt.
Lebendig und mißreißend erzählt uns der gebürtige Brasilianer aus Sao Paulo mit italienischem Vater und portugiesischer Mutter, wie er mit 16 Jahren nach Florida ging, um in einem der angesagten Salons als Praktikant zu arbeiten. Reiner Zufall, einen Plan gab es dafür nicht.
Jeden Tag wusch er die Haare der exklusiven Kundinnen, assistierte der Chefin bei der Mischung der Farben. Ein Zauberlehrling, der irgendwann selbst darin seine Begabung entdeckte.
Er zeigt auf meine Haare, ein Kampf zwischen rötlichem Grundton, blonden Strähnen in allen Schattierungen, dunkel dazu und (seien wir ehrlich) ab-und-an lästigen grauen Draht-Haaren, die geschickt eliminiert werden müssen.
Meerluft und Sonne haben fleißig mitgewirkt, daraus ein kompliziertes Ganzes zu machen, in das sich der Colorist mit Nummern und Dosierungen, Gloss und Schampoo sensibel einfühlen muss. Es gelingt. Ich liebe meinen Naturlook, mein Kapital (für was auch immer, auf jeden Fall für das eigene Wohlbefinden.)
Als nächstes geht es um das Fönen bzw. das „Blow-Drying“ der US-Amerikanerinnen, um Frauen, die möglichst zu jeder Stunde perfekt aussehen wollen und machmal auch vergeblich wie Bridget Bardot. Egal ob arm oder reich, es gilt: „Make me feel a million bucks“. Heißt: Mach mich schön und glamorous. Hauptsache, die Friseur sitzt (und hält).
Von Forida ging es für den jungen Mann nach New York und weiter nach Bar Harbour vor der Küste Maines. Jefferson wurde nicht nur ein gefragter Hairstylist, sondern auch ein Vertrauter der anspruchsvollen Kundinnen.
Und deutsche Frauen, fragen wir ihn. Sie sind anders, antwortet er, es gibt nicht einen Look, sondern viele, die meisten möchten regelmäßig die Frisur wechseln, viel zu oft muss es „praktisch“ und kurz-geschnitten sein.
Was passt zu welchem Haartyp, zu welcher Frau, zu welchem Auftritt? Es erfordert eine Menge Fingerspitzengefühl und eine gute Menschenkenntnis hier zu reüssieren. Wir amüsieren uns, zu komisch die Geschichten, die Jefferson zu berichten hat.
Für jeden hat er einen Tipp und einen Rat. Und was macht uns attraktiv mit 50+? Die Antwort: Gesund und gepflegt aussehen, und die Haare sind dabei ein wichtiger Faktor. In diesem Zusammenhang sprechen wir auch über graue Haare und wie wir mit ihnen attraktiv sind. Die Antwort ist ähnlich: Sie müssen noch perfekter gepflegt sein und ebenso die Haut und das Gesicht.
Um den Bogen zu schließen: Ich genieße meine Stunde Dienstag morgens bei Jefferson, er schrubbt und rubbelt mir die Mähne wie Jamie Oliver das Steak massiert. Anschließend unterhalten wir uns über alles Mögliche, vom Jakobsweg, Schönheits-OPs, von Vergangenem und Aktuellem, sprechen vertraut über Liebe und sonstige Probleme… Nie ist es banal, obwohl es kurzweilig bleibt.
Carmen, Miss Bridget und ihr Friseur. Ich würde es eine Freundschaft nennen. Danke Jefferson, you are very special!
Für alle, die einen Termin machen möchten: Jefferson de Lima, Salon Nicolaisen-Brinkmann im Stadtpalais, Tesdorpstrasse 20, Hamburg, Telefon 040 41356785.
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