Böse Zungen würden behaupten, nun spielt sie mit ihren neuen Effekten auf dem Handy herum. Sie haben nicht ganz unrecht, aber die App mit den Gemälde-Filtern kommt mir gerade gelegen, will ich doch von der neuen Langsamkeit erzählen, mit der ich meine Kreativität wiederentdecke. Ähnlich dem Künstler, der mit seinem feinen Pinsel Schicht über Schicht legt, finde ich mich ein in mein großes Thema: Muscheln fühlen.
An meiner Seite unermüdlich Melle, die Atelierchefin, die mit mir jedes Stück sorgfältig entwickelt. Ich schleudere ihr spontan meine Ideen entgegen, und sie führt sie aus, umsichtig und auf ihre Weise kreativ … Und so entsteht langsam ein wunderbares Teil nach dem anderen.
Soeben ist der Muschelrock fertig geworden. Geschnitten wie der Fifties Rock, als großer Kreis mit Teilungsnähten und zwei Taschen an den Seiten. Dieses Mal fällt er wesentlich weicher und leichter, umschingt die Beine und flattert lustig im Wind, oder sollte ich besser „im Sturm“ sagen, hier draußen am Meer?
Ich denke an Caspar David Friedrich und den „Mönch am Meer“, vergesse kurz, wie eisig kalt mittlerweile meine Füße sind. Aber so ohne Schuhe fühlt es sich besser an im Sand, die salzige feuchte Gischt in den zerzausten Haaren und die Windboen, die mich vorwärts treiben.
Warum sollte ich einen Hehl daraus machen: Ich liebe die Elemente, mag es, wenn es pustet aus Nordwest, gehe knietief ins Wasser und tauche ein bis zum Hals. Ich erfreue mich an dem wilden Knistern des Baumwollstoffes und spüre auf der Haut die weiche Cashmere Wolle des alten Pullovers aus der hintersten Ecke im Schrank.
Eine Künstlerin bin ich nicht, aber ich male mit Mode beharrlich meine Muscheln an den Horizont. Die Kimono-Bluse gibt es schon, den Muschelrock findet Ihr ab nächster Woche im Online Shop. Ab sofort kann er bestellt werden in XS, S, M und L (€698).