Es geht nur um ein paar Minuten, ich schreibe schnell, denn der Tag nimmt schon Geschwindigkeit auf, ich kann es deutlich spüren. Regen prasselt auf das Dach und an die Fensterscheiben. Kuschelig warm ist es unter der Decke. Es ist diese gestohlene Zeit zwischen dem Wecker und dem Aufstehen, die diffus vor sich hinwabert und die man am liebsten ausdehnen möchte ins Unendliche.
Die Gedanken besitzen keine Richtung, sie schleichen oder huschen, verschwinden wieder wie nie gedacht. Sie fühlen sich künstlerisch an, kreativ ohne in eine physische Schöpfung zu münden. Es ist ein vorbereitendes Sinnen von hier nach dort ins Nirgendwo.
Aufstehen. Oh bitte nein, noch nicht, noch einen klitzekleine Augenblick. Ich wage es nicht einmal mich umzudrehen, es könnte darin zu viel Realität liegen.
Bewegungslos verharre ich, die Regentropfen am Fenster beobachtend, mit einem Wundersamen Forschen, das nach innen gerichtet ist.
Und dann plötzlich ist Schluss, energisch schlage ich die Bettdecke zurück, Zähneputzen, Duschen, Anziehen, Kaffeekochen, Schreiben, Telefonieren …
Hallo Alltag! Mit einer Viertelstunde Verzögerung bin ich wieder da, wo ich hingehöre. Davor? Bin ich kurz mal aus der Welt gefallen. Hat jemand schon mal die Regentropfen gezählt?
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