Von klein auf an liebte ich das Spiel mit Worten, ihren Klang, lautmalerisch, hart und peitschend oder weich wie der Biss in ein Marshmellow. Ständig probierte ich neue Begriffe aus, überprüfte ihre Wirkung, ihre Präzision, ihre Tragweite.

Nie benutzte ich Worte um zu gefallen. Sprache war und ist für mich ein Protest oder eine Möglichkeit, Zustände und Gefühle sensibel zu beschreiben. Forschend, intuitiv, als schnelle Gedankennotiz, so stehen sie unter meinen Skizzen und Bildern oder neben den Stoffmustern, die eine Kollektion zukünftig ausmachen werden.

Gestern Abend bat eine gute Bekannte, dass ich sie aus dem Newsletter austrage. Betroffen fragte ich nach dem Grund. Wegen meiner Worte am Strand, dem A… und dem W… – Es tut mir leid, gab ich zur Antwort, strich sie von der Liste. Wir versicherten, uns trotzdem regelmäßig zu sehen, herzlichst.

Ich riskiere zu polarisieren und verweigere mich dem perfekten Bild. Wieder ist es der spielerische Umgang mit Sprache, der diesen Charakterzug umschreibt. Selten, aber ab-und-an, horche ich dem frechen Ton der absurden Worte und der Unworte nach, mit einem verschmitzen Grinsen. Und so tröstet mich eine nächtliche SMS: “Aufstand proben. Premiere. Du gefällst mir so gut in Deiner xternen Pubertät …”