Lasst mich mal ein wenig Blödsinn schreiben, so einen Nonsense, wie ihn jede Familie spricht beim Frühstück oder zwischendurch. Es geht es um die Kinder. Sind sie klein, wird jeder Mini-Fortschritt verbal ausgetauscht, jedes putzige Lächeln fotografisch festgehalten … Irgendwann sind sie groß, erwachsen, man erlaubt sich ab und an einen nostalgischen Rückblick … Und dann kommt das letzte Kind hinzu und „das hat Haare“, wie eine Kundin so treffend formulierte, mit Blick auf Bonnie Belle und ihre drolligen 12 Wochen.

Schon geht es wieder los wie zwei oder drei Jahrzehnte zuvor: wie sie sich entwickelt, wieviel Gramm sie zunimmt, was sie nicht alles schon kann und zweifellos ist sie „unser super Baby“!

Unser Haushalt hat sich zu einem Dada-Haushalt entwickelt. Wir finden mal einen rechten, mal einen linken Schuh. Meine geliebten Ugg-Boots für den Strand sind verschollen, deportiert in ein Hunde-Versteck, jedenfalls einer von beiden, mal der eine, mal der andere. Wir sind verwirrt, es gibt nicht einmal eine Leder-Fell-Fährte.

Eben wird mir stolz eine Socke gebracht. Die zweite finde ich vielleicht im Gestrüpp oder nie. So ist das mit Socken, auch ohne Hund. Meine (obere) Zahnspange wurde zerbissen, meine Brille perforiert, mein Lieblings-T-Shirt besitzt ein Loch, da wo Siegfried sein Lindenblatt hatte (auf der Schulter), damit noch tragbar.

Die pinken Sommerschuhe von Taglia Scarpe werden meine, der Hund hat passender Weise beim Knabbern die Größe 39 gewählt. Wir sprechen immer noch von „süß“. Liebe geht eben weit über materielle Besitztümer hinaus. Es ist nicht so einfach, in einer Luxusboutique groß zu werden.

Samys stolze rote Schleife ist zerfetzt, er nimmt es mit Gleichmut, schließlich ist er immer noch der Boss. We are family!