Was man denken kann, das kann (könnte) auch wahr werden. Im gestrigen Fall gehört es allerdings in die Rubrik „April. April!“ Vielen Dank für die unzähligen Kommentare, die Textnachrichten und sogar die Anrufe mit den Glückwünschen zu meiner neuen Karriere-Entscheidung. Aber nein, Harvard hat mich nicht entdeckt zwischen meinen Frühstücksschreibereien und die Inselverwaltung sucht auch keine neue Schäferin. Es bleibt eine meiner vielen Phantasien an diesem besagten Lieblingstag, dem 1. April, an dem man absurd lügen darf.

Manet und Astruc, Kunsthalle Bremen, Februar 2022

Dabei wäre es ein herausforderndes Thema: „Der Blick aus dem Rahmen“ mit der kritischen Selbstbefragung der Künstler:innen durch die Jahrhunderte. Die erste, die sich darauf meldete, war Karen Michels, Dr. phil. der Kunstgeschichte. Der Beitrag war gerade mal drei Minuten hochgeladen. Geschwind versicherte ich ihr, wir gehen gemeinsam nach Harvard, teilen uns die Kemenate. Nun werden wir ein Art-Lunch-Thema daraus machen.

Carmen bekam schon Angst um ihren Sommerurlaub, und Annegret hatte gar die Idee zu einem eigenen Film, die BUNTE wollte ich überzeugen, dass es eine ganze Seite wert ist, was ich da so vorhabe. Ja, selbst das Cousinchen fiel mir glückstrahlend um den Hals.

Was Ihr mir alles zutraut, „unglaublich!!!!“, wie ein Freund schrieb. Ich werde darüber nachdenken und neugierig bereit sein, was hinter der nächsten Lebensecke lauert.

„Hahahahaha schöner Blog😂 bitte werd Schäferin 😂😂😂🐑🐑🐑🐑🐑“, schrieb Monique. Ansonsten gab es keinen Beifall für dieses Lebensmodel. Das hätte noch Zeit bis ich achtzig bin, bis dahin soll ich meinen „brain“ nutzen für andere Dinge, wie eine Leserin schrieb. Das werde ich, versprochen. Es gibt so vieles, was wichtig ist und nachdenklich stimmt in dieser surrealen Welt. Die „Einsiedelei“ ist nicht meine Lösung, lieber folge ich dem Wunsch der Freundin, meinen Kopf in den Wind zu drehen, um kreativ und intellektuell die Zeit zu erspüren.

Dieser 1. April 2022 war besonders, wie alles im Moment weit entfernt von Normalität. Einen Tag zuvor fragte mich eine liebe Kundin und beste Erste-April-Scherz-Kennerin, was mir denn einfallen würde. Ich sagte ihr, dass es dieses Mal schwierig wäre, denn das Lachen verbietet sich im Moment.

Und so habe ich etwas gewählt, was uns alle beschäftigt, der Rückzug in die Privatheit oder die Suche nach Gleichgesonnenen, um sich die Welt erklären zu lassen, um zuzuhören was außergewöhnliche Menschen zu sagen haben und gemeinsam anzupacken. Denken wir uns in Möglichkeiten, in Veränderungen, in Neuanfänge, wenn nicht jetzt, wann dann.

Jubiläumsbluse Bonnard, Seide (498), ab nächster Woche in Hamburg und auf Sylt.

Meine Sprache ist die Mode, meine Stoffe und meine Geschichten. Ich geh dann mal nicht weg, sondern bleibe. Wir sehen uns!

Wir spenden von jedem Roma e Toska Kauf € 50,00 an das Deutsche Rote Kreuz, Stichwort „Nothilfe Ukraine“.