Gestern wurde Bob Dylan achtzig! Die Presse berichtete. Unzweifelhaft ist er mein Idol, einer der ganz Großen. Er muss einfach nur dasitzen mit diesem freien, neugierigen, unbeschädigten Blick in die Welt. Das ist jung, ewig jung. Dazu gehört seine alte Seele, die Dinge in ihrem Kern zu begreifen und in kraftvolle Worte zu fassen, damit sie die Zeit überdauern. Meine Hommage.
Befinde ich mich mitten in einer Kollektion, einem kreativen Prozess, dann brauche ich eine Dosis „Dylan“ in meinem Herzen, Dylan in seiner Ganzheit, Dylan als Sänger, Dylan mit der Poesie seiner Texte … Und dann fühle ich diese unglaubliche Energie, die in allem steckt das Leben heißt.
„No direction home!“ In meiner Kindheit gab es für mich keine direkten Vorbilder. Es gab nur eine Richtung, der bürgerlichen Enge entfliehen. Keine Schublade passt. Ständig den Finger am Reset Button. Und wenn’s eng wird, sich die Welt nach vorne hin verbaut, dann höre ich Bob Dylan und denke an den jungen Mann mit Anfang Zwanzig: „… I am ready to go anywhere!“ Congrats! Dylan wurde achtzig. Ich werde sechzig. (So, nun ist es raus!)
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