Es scheint, als wären es die meistverwendeten Vokabeln der letzten Tage: „Black Friday“ & „Cyber Monday“. Der Email Account ist damit vollgespamt, ebenso Instagram. Es poppt auf im Dauerloop, ob man will oder nicht. Dazu die Plakate auf dem Weg zum Bus, die „Störer“ vor den Geschäften und auf den Fensterscheiben.

Und plötzlich möchte ich nichts mehr haben. Kein Rabatt, kein Extra, kein Black, kein Cyber. Alles schon gesehen, es drängt sich auf, ruft so laut und nun auch noch mit Sonderpreis-Nötigung.

Stattdessen würde ich gern wieder stöbern, entdecken und die Lust verspüren, etwas zu kaufen, das den Preis besitzt, den es mir Wert ist. Und wenn es einen Rabatt geben sollte, dann wäre es der, den die Verkäufer*innen mir geben, weil sie mich so sympathisch finden oder weil sie meinen, ich sollte es haben. Das kann an einem Freitag so sein oder an einem Montag, in den Geschäften oder online.

Vintage Ohrclips Yves Saint Laurent, Harz oder Bernstein (€ 750)

Ich will nicht diese „schwarze“ Masse sein, an dem Freitag nach Thanksgiving (28.12.), wo der Begriff herkommt: „Black Friday“. Das erste Mal verwendet man ihn den USA Mitte der sechziger Jahre. In Deutschland kam er erst viel später auf, 2013.

Es könnte sein, dass die Amis hofften, mit dieser ersten Vorweihnachtsaktion den Einzelhandel aus den roten Zahlen in die SCHWARZEN zu holen. Schon möglich, angesichts der astronomischen Umsätze der vergangenen Jahre. Aber wollen wir diesen Konsum um jeden Schnäppchen-Preis?

Ich mache es anders: Ihr nennt mir Eurer Lieblingsteil von Roma e Toska und sagt mir, was es Euch wert ist. Und dann schauen wir.

Vintage Yves Saint Laurent Collier, 1970er Jahre, signiert (€ 1.100)

Und wenn Ihr es für den ausgezeichneten Preis erwerbt, dann legen wir noch einen guten Wein von Graf Adelmann dazu, den ihr genüsslich trinken könnt, wenn das Paket bei Euch eintrifft. So laufen mein „Black Friday“ und mein online „Cyber Monday“.