Wie macht man aus €20.000 = €400.000? Wie multipliziert man mit Faktor 20 für eine gute Sache? Auf der Bühne des Bucerius Law School Auditoriums stehen die Gewinner des HIM (Hamburger Intiative für Menschenrechte) Preis 2023. Eine Gruppe von jungen Männern und Frauen, gerade mit dem Studium fertig oder noch mittendrin. Gut sehen sie aus. Preppies hätten wir sie früher genannt, doch die wuppen das: Aid Pioneers.

Ihr Vortrag begeistert mich beinahe zu Tränen. Da ist er, dieser unbändige Wille des Jungseins, nicht nur reden, sondern etwas bewegen. Die wohlsituierten älteren Damen und Herren neben mir applaudieren euphorisch, einige stehen sogar auf, um diese Truppe da vorne zu feiern, die sich sukzessive fand seit Beginn Corona, um den Menschen in Krisengebieten unkonventionell, schnell und effektiv zu helfen.

Was bringen sie mit? Die Kraft und den Mut, dass alles möglich ist! Dazu die Intelligenz, das Know-How aus ihren Studiengängen von Jura, Wirtschaft, Politikwissenschaft, Communications … und das Netzwerk, um sie herum.

Sie entwickelten eine Strategie, an deren Anfang die lokalen Organisationen stehen, denn die allein wissen, was unbedingt gebraucht wird. Jedoch fehlen meist Logistik, Personal, Lieferketten und internationale Finanzmittel. Aid Pioneer wird als NGO zum Brückenbauer, unterstützt von der renommierten und erfahrenen The Altenburg Foundation.

Alexis Broschek (rechts), der Geschäftsführer von Aid Pioneers, stellt das erste Projekt vor: Sending Medical Aid to Ukraine’s Frontlines. Das Video wurde von Gaspard Noesen erstellen, einem jungen Filmemacher aus ihren Reihen.

Dann erzählt Julian Adler von dem Projekt im Libanon, das sie mit Solar-Energie unterstützt haben, einem der Schwerpunkte ihrer Arbeit: Elektrizität ermöglichen in Schulen, in Krankenhäusern.

Julian Adler mit der Urkunde. Unten die Darstellung des Solarprojektes für Krankenhäuser und Schulen im Libanon.

Zusammen mit Alexis reiste er in ein Flüchtlingscamp an der Grenze zu Syrien. Er erzählt von den Mädchen und Jungen vom Team Hope, die an alten Computer basteln und eingeladen wurden in die USA, um dort die Roboter-Olympiade zu gewinnen…

Die ehrenamtlichen Mitglieder von Aid Pioneer sind hands-on Visionäre. Das ist überwältigend, das ist faszinierend. Ich gratuliere ihnen, stehe zwischen ihnen, frage und höre zu. Selten bin ich so mitgerissen glücklich, wie an diesem Abend. Es macht Mut in Zeiten von Mutlosigkeit.

Bernie Sanders, US-Presidentschaftskandiat und die Puppe von ihm

Ich werde sie zu einem IT’S A DIENSTAG als Talkgäste einladen und vielleicht haben wir dann auch einige der Puppen aus dem libanesischen Flüchtlingscamp, die die Mütter dort häkeln, um die Bildung ihrer Töchter und Söhne mitzufinanzieren.

Mein Dank gilt am Ende der Hamburger Initiative für Menschenrechte, ein Team unabhängiger Bürger aus Hamburg, die solche Organisationen entdecken und mit einem Preis von € 10.000 unterstützen: www.menschenrechte.hamburg