Im letzten Jahr fiel sie aus, die Messe, die Lust machen soll auf Kunst mit Preisen von € 100 bis € 7.500 und Entdeckungen sowohl für Sammler als auch für Neueinsteiger. Gestern Abend war die Preview, zu der die Aussteller und Marietta Andreae Public Relations exklusiv eingeladen hatten. 2-G, das Tragen von Masken ist kein Muss, sondern eine Empfehlung, auch ein neues Gefühl nach all den Monaten.

Dort, wo noch vor kurzem geimpft wurde, zeigen nun 70 Galeristen aus 14 Ländern über 3.000 Kunstwerke. Soviel zu den Zahlen, nun lieber die Atmosphäre genießen. Zuerst schlendere ich ein wenig mit Ralf Krüger den ersten Gang entlang. Er ist mein Nachbar in der Poolstrasse, seine Galerie Krüger Feinkunst führt so einige junge spannende Künstler (wie Simon Hehemann). Ich mag ihn gern.

Dann schließe ich mich Carmen und Laura an, der Generalkonsulin von Argentinien. Ich genieße den lateinamerikanischen Frohsinn, wir halten bei mehreren spanischen Galerien. Ich werde vorgestellt als die Designerin und Gräfin, darf mich mysteriös bedeckt halten, nicht alles entspricht meinem Geschmack.

Nun zu den Entdeckungen und meiner Stipvisite bei Thomas Holthoff. Wie stark doch die Terrakotta Plastik von Luca Lanzi die Gruppe von Malerei zusammenhält. Eine exzeptionelle Arbeit des jungen Künstlers aus Bologna, die davor ihr „Zuhause“ bei uns in der Poolstrasse 30 hatte. Hoffentlich findet sie einen Käufer oder eine Käuferin. (Luca Lanzi, Feticcio Sonaglio, 2009, € 4.200)

Weiter geht es zu einer Galerie München/Barcelona mit Original-Abzügen von Elliott Erwitt (*1928, Paris), eine Legende der US-amerikanischen Fotografie. Aufnahme Paris, das berühmte Bild mit dem Hündchen in Chanel, Marilyn Monroe. Hier könnte ich einsteigen und kaufen (Orginalabzüge, signiert, € 7.000).

Die Galerie Yann Bombard aus Paris weckt mein Interesse mit der südfranzösischen Künstlerin Silvia Calmejane mit ihren „urban jungles“. Ich bin nicht die einzige, die sich für die dreidimensionalen Bilder interessieren. Preis um die € 4.000.

Zum Schluss gibt es noch eine herzliche Begegnung am Stand der Hamburger Galerie Melbye-Konan, die sich auf afrikanische Kunst spezialisiert hat. Es ist eine Sprache, in die ich mich ein wenig einfinden muss, Europäisches verbindet sich mit einem indigenen Kulturgut zu einer jungen Modernität.

Die Malerei und Collage von Yannick Ackah (*1992, Elfenbeinkünste), „Woher kommen Sie“, 2020, könnte durchaus an meiner Wand hängen. Preis € 2.300. Da fällt es doch nicht schwer, sich wagemutig zu begeistern.

Heute ist die offizielle Eröffnung. Die Messe geht noch bis zum 14. November, Lagerstrasse, Halle A3.