Der Klassiker in den Medien zum Ende des Jahres: Die wichtigen Menschen 2020. Warum sollte ich da eine Ausnahme bilden?! Lediglich die internationalen Persönlichkeiten lasse ich weg, schaue dagegen in meinem eigenen Umfeld, und siehe da, es ist doch ein wenig Bewegung in die Reihen gekommen. Manch einer hat sich verabschiedet, friedlich, so ist das im Leben, Wege trennen sich. Viel wichtiger jedoch sind jene, die geblieben sind, und andere, die hinzukamen.
Old friends, Arm-in-Arm, Hand-in-Hand, nebeneinander am Meer entlang, vertieft in Gespräche mit Seltenheitswert. Oder wie letztens abends bei Kerzenschein und Take Away Essen, das ich noch auftreiben konnte. Wir erzählten uns, was wir mit unseren Eigenschaften noch alles bewegen möchten. Nicht stillstehen, sondern gemeinsam aufbrechen. Verheißungsvoll schimmerte der Himmel über der Tempel-Ruine in der Poolstrasse 12. Ich glaub an so etwas. Wir alle kennen uns lange und haben uns in diesem Jahr neu erfunden, miteinander lachend und manchmal auch weinend, nicht im Rückblick, sondern in der Vorausschau. Das ist „umwerfend“ schön, besser könnte ich es nicht formulieren.
Aber es sind nicht nur alte Freunde, die blieben, es sind auch neue hinzugekommen, sehr wichtige, wie das Cousinchen, die aus unserer Familie mit Vier und Hund, ein Fünf und Hund machte. Kurz vor dem Lockdown erzählte sie mir, was sie alles nicht sein kann und will, dann setzen wir uns hin und erzählten uns, was wir alles sein wollen füreinander. So einfach war das. Sie war meine kluge Gefährtin beim Spaziergang um die Alster, als ich wichtige Entscheidungen treffen musste, die Milchstrasse 11 aufgeben, alles auf den Tisch legen, was muss gehen, was darf bleiben: Wie radikal kannst Du denken! Ein 2020 Satz, der mich ein Leben lang prägen wird.
Und dann haben wir gekocht, jeder für sich, nach den Rezepten des Grafen, der im „splendid Isolation“ auf der Insel weilte. Ihr’s konnte man essen, köstlich, meines sah hübsch aus, war aber ungenießbar. Wir durchforsteten unsere Kleiderschränke und tauschten die Klamotten. Aus ernsten Gesprächen wurden unendlich verrückte Momente …
Abb: Jil Sander Rock von Cousinchen, Mieder (€ 150), Gürtel Monica von Bialy, Kimono Bluse (€ 298)
Und dann gibt es noch „ja, ja“, „hhmh, hhhm“ und „nee nee“, gefolgt von „Liebste Gräfin“ oder einer SMS um 5.30 Uhr:“Erster!“. Ich antworte umgehend: „Hallo, mein Lieblings Galerist“, gemeint ist Thomas Holthoff, der seine Galerie in der Fischers Allee besitzt und den Tempel1844.
Ich wusste gleich als ich ihn sah, das kann was werden, die Räume muss ich ihm abschnacken. Dass sich daraus eine so wundervolle Zusammenarbeit und Freundschaft entwickelt, habe ich nicht geahnt. Eine bezaubernde Geschichte, die ebenfalls in die Zukunft weist, genauso wie die mit Dr. Karen Michels neben ihm auf dem Foto … Aber davon ein anderes Mal.
Und zum Schluss gibt es noch eine Top Secret „Old Friends&Allies“ Story, die nicht verraten wird. Tut mir leid, aber jeder braucht seine Geheimnisse. Was macht die Gräfin jeden Morgen zwischen 6:30 Uhr und 8:00 Uhr? Sie schreibt ein Buch, nicht allein, Phantasie und Realität vermischen sich, und machen daraus ein verrücktes Knotengeflecht von Allianzen. Was ich schreibe, redigiere, umwandele und verwandele, das strahlt in den Tag hinein. Es weist wie alles andere in die Zukunft. Ende unbekannt.
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