Gestern Abend fand bei Christie’s in Paris die schon im Vorfeld stark beachtete Auktion von Catherine Deneuve’s Yves Saint Laurent Modellen statt. 40 Jahre Modegeschichte, 40 Jahre einer Freundschaft zwischen dem Designer und seiner Muse. Natürlich war es ein Erfolg. Alle Teile wurden verkauft, der Gesamterlös EUR 900,625, so fasst es sich etwas knöchern zusammen, was einst und heute so bilderreich und emotionsgeladen ist. Eine hohe Summe, gewiss, auch ein großer Medienerfolg, aber trotzdem bleibt die Frage, warum sich eine reiche Schauspiel-Ikone von diesem Besitz trennt?
Postum ist uns so etwas ja bekannt: die Diamanten von Liz Taylor, die Garderobe von Audrey Hepburn … zuletzt hier in Hamburg mit Secondella der Nachlass der ehemaligen Vogue-Chefredakteurin Angelica Blechschmidt. Das Geld kann es nicht sein, davon müsste Deneuve genug haben. Was ist es dann? Möchte man am Lebensabend sich mit weniger Besitz belasten, will man die Kontrolle behalten, wie die Dinge, die man liebt sich unter die Menschen verteilen? Die Kollektion war über die Jahre auf dem Dachboden ihres Hauses in der Normandie. Als sie dieses verkaufen wollte, warum nicht gleich alles, was dort drin ist. Für manche Teile machte sie einen Rückzieher, von dem ersten Kleid, das sie mit 20 Jahren bei Yves Saint Laurent bestellte für den Besuch bei der Queen, trennt sie sich ebenfalls nicht. – Also doch reduzierten, sich auf die wesentlichen Dinge konzentrieren, an denen die meisten Geschichten hängen. Vielleicht!?
Die Schwester meines Mann, Beata Tyszkiewicz, ist die Catherine Deneuve Polens, bildschön, berühmte Schauspielerin, fünf Jahre älter und im Sommer gerade 80 geworden. In einer ihrer Schubladen lagen dicht an dicht Ohrringe aus dem berühmten Atelier Robert Goossens. Sie hat sie ihrer Tochter gegeben. Bücher wurden verschenkt, anderes weggeworfen. „Everything for Sale“ war ein berühmtes Filmprojekt, das sie mit ihrem damaligen Ehemann, dem berühmten Regisseur und Oscar-Preisträger Andrzej Wajda realisierte. Später schrieb sie ihre Autobiographie „Not everything for Sale“. Ich denke, so hat es Catherine Deneuve auch gehalten.
Bei uns in der MILCHSTRASSE 11 gibt es den Vintage Schmuck von Yves Saint Laurent, wer auch immer ihn getragen haben mag, jedenfalls kommt er aus den verschiedensten Sammlungen rund um die Welt. Der Armreifen, den Catherine Deneuve trug, wurde gestern Abend für € 4.375 versteigert, so teuer ist es bei uns noch lange nicht, ein Grund mehr, jetzt mit dem Sammeln zu beginnen.
Abb.: Das berühmte „Braque“ Kleid wurde für € 31.250 versteigert. Wir haben die Vintage Tasche dazu.
Das Ensemble aus der Mitte der 1990er Jahre wurde auf € 1.000 geschätzt und erzielte € 11.250. Die Ohrclips aus dem Atelier von Robert Goossens würden hervorragend dazu passen, auch bei uns in der Vitrine.
Und was ist mit meinem künstlerischen Nachlass. Den verschleudern wir gerade im Taschengeld Sale (Scherz). Nein, aber im Ernst, es gibt ein paar Teile, an die sich Erinnerungen heften, so an die „Tender Madder“ orange Serie mit dem Diamond Futter und dem roten Kleid, das Toska bei ihrer Abi-Feier trug. Ein paar hängen noch an der Stange, jetzt für € 100,00 zzgl. Versand.
Abb.: Rock Tender Madder, € 100 zzgl. Versand. Blazer € 200.
Schreibe einen Kommentar