…, wie kann man nur ganz schlicht und bescheiden seinen Geschäften nachgehen in diesen Zeiten. Von überall her prasseln die schrecklichen Nachrichten herein. Los Angeles ist ein Inferno, Donald Trump bläht seine Allmachtsfantasien von seiner Trutzburg in Mar-al-Lago in die Welt, und Elon Musk hängt mit den dümmsten Autokraten ab. Und damit schaue ich nur gen Westen, auf der anderen Seite der Erdkugel sieht es mindestens genauso schlimm aus.

Gestern schrieb ich über die „Schnäppchen“ und schämte mich fast dafür, als ich abends durch die Nachricht zappte. Beinahe 155 Quadratkilometer stehen in Flammen, „das ist etwa anderthalbmal die Fläche der Insel Sylt“, schreibt die Süddeutsche Zeitung heute morgen online. Auf besagter Insel sitze ich gerade, sicher, warm, behütet. Wieder diese Gleichzeitigkeit des Ungleichen.

Ich blättere in dem Buch „The Uninhabitable Earth“ von David Wallace-Wells, ein Bestseller von 2019. Ich hatte es damals vorgestellt. „A Story of the Future“, heißt es im Untertitel. Die Future is now (!). Der Autor spricht von den Feuern in Kalifornien, 2017 waren es über 9.000 Häuser, die in den Flammen aufgingen. Nun sind es mehr als 12.300, und das Feuer wütet weiter. Gleichzeitig schnürt sich mir ein Ring um die Brust, wenn ich lese, welche Banken, Konzerne und Institutionen aus den Klimaabkommen aussteigen werden.

Ich erinnere mich an die Zeilen von Carsten Maltzan, dem parteilosen Krisen-PR-Manager, den ich im November 2024 nach der Wahl Trumps um einen Kommentar gebeten hatte:

Carsten: Auch bei uns werden durch die mediale und politische Betonung der Angstthemen viele Menschen immer mehr dazu verleitet, nicht Veränderung und Zukunftsorientierung zu wählen, sondern sich an Tradition und Vergangenheit zu klammern. Das führt uns letztlich in sehr schwierige Zeiten, weil wir nur mit einem positiven und konstruktiven Gestaltungswillen die anstehenden riesigen Herausforderungen bewältigen können.

Ich: Und wie dreht man es um, wo doch die Abwärtsspirale immer mehr an Speed zunimmt?

Carsten: Das ist eine sehr gute und sehr schwer zu beantwortende Frage. Ich denke, dass es uns Menschen als soziale Wesen schon einmal sehr hilft, bei uns persönlich und im Kleinen anzufangen: weniger Nachrichten konsumieren, weniger soziale Medien nutzen, mehr kommunikativen Austausch mit anderen in der echten und nicht der digitalen Welt pflegen. Projekte starten, die einem Freude bereiten und anderen helfen – bis hin zu ehrenamtlicher Arbeit. Ein wichtiger Schritt wäre, die Welt um einen herum viel weniger nach Geld und Fame zu bewerten, sondern wieder mehr durch Neugier, Erleben und der Begegnung mit anderen auf Augenhöhe zu gestalten.

Carsten Maltzan wird am 21.1.2025 erneut mein Talkgast für den IT’S A DIENSTAG sein.

Bis dahin zeige ich weiter, was mich ausmacht, was ich schön finde, und warum für mich Mode eine Kraftquelle ist, um den Tag nicht nur zu meistern, sondern ihn auch zu bereichern …

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Die Fotos entstanden am Strand. Die Seidentunika ist ein One-zie aus der „Diamonds“ Kollektion. Auf der Crêpe de Chine Seide sind die berühmtesten Edelsteine der Welt abgebildet. Kragen und Manschetten sind aus Seiden-Mohair.

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