Oft haben wir ihn hier auf Sylt nicht gesehen – den blauen Himmel, der, wenn er denn mal blau ist, alles andere zum Strahlen bringt: die grün bemoosten Reetdächer, die Wiesen, die Heide und natürlich die Gesichter der Menschen. ‚Warum ist der Himmel blau?‘, fragte Toska zu Weihnachten, und wir mussten erst einmal googeln:

Himmel über Sylt

„Das Sonnenlicht landet nicht direkt auf der Erdoberfläche. Es muss zunächst die Atmosphäre durchqueren. Auf dem Weg zur Erde trifft das Licht auf die verschiedensten Teilchen: Staub, Wassertröpfchen, die in der Luft schweben usw. Das Licht wird an diesen Teilchen umgeleitet, quasi in verschiedene Strahlen zerlegt. Diesen Vorgang bezeichnet man als Lichtstreuung. Die Stärke der Streuung des Lichts hängt von seiner Wellenlänge ab. Blaues Licht ist kurzwelliger als beispielsweise rotes Licht. Daher wird das blaue Licht stärker gestreut als das rote – der Himmel sieht blau aus.“

Ich gebe zu, dieser Exkurs in die Physik wirkt ein wenig abseitig, aber ist er ganz und gar nicht. Das neue Wissen kann uns beim nächsten Spaziergang begleiten oder Toska unterstützen, die gerade über Goethes Farbenlehre, den Maler William Turner und Issac Newton schreibt.

William Turner

Für mich ist es eine willkommene Überleitung zu den kommenden Farben des Frühjahrs, die ein zartes bis leuchtendes Potpourri der Lichtbrechung sind. Davon später mehr.

Farben Sommer 2018

Mittlerweile ist die Sonne aufgegangen und es scheint, als wären weniger feuchte Luftpartikelchen in der Atmosphäre, so dass wir für den Spaziergang einen schönen mischmasch-blauen Himmel auf der Insel erwarten können.

Himmel über Sylt

Und wer die Bluse mit dem Himmel über Sylt trägt, darf nicht nur über Spaziergänge, sondern auch über Newton erzählen und warum der Himmel manchmal nicht so blau ist.

Wolkenbluse