Den ganzen Tag lag die Hitze über der Stadt. Die Straßen blieben gähnend leer, die Schattenplätze gefüllt und ab 18.00 Uhr wurde die MILCHSTRASSE 11 zu einem „nice-place-to-be“ von Kunst- und Fashion-Freunden. Es sah aber auch zu schön aus, die Norddeutsche Malerei des ausgehenden 19. Jahrhunderts an den Wänden: Thomas Herbst, Arthur Siebelist, Ernst Eitner … die Freunde der Hamburger Sezession mit ihren Genrebildern der grünen Wiesen, Kühe, Schafe, Bäume. Ein Grün, wie es sich nur in den tiefgelegenen Landschaften mit nördlichem Licht finden lässt.
Abb: Stefanie Kehr aus ©Lust auf Gut
Passend dazu hatte die Floristin Stefanie Kehr einen Blumenstrauß kreiert, der wie meine Mode auf selbstverständliche Weise die Elemente zusammenfügt. „Etwas skurril gesteckt … Zusätzlich einige offene Creme-weiße Pfingstrosen und weitere Schönheiten“, wie sie mir vorab schrieb (www.stefaniekehr.de). Wunderschön poetisch.
Der Raum war definiert, die Mode tat das ihrige mit den neu eingetroffenen Blusen des „Zuviel Wassers“ und Postkarten Motiven der Holländischen Malerei, gedruckt auf Seide in Oberitalien, produziert im Erzgebirge und eilig mit Express geliefert von DPD. (XS – L, € 369)
Dazu der saftig-grüne Bouclé aus Frankreich, der Netztülle aus Paris, die frisch handbedruckten T-Shirts von GRENZENLOS DENKEN (diesmal in grün). Sogar die Cashmere-Stola in Lime-green traf rechtzeitig ein, in kleiner Manufaktur in Nepal gewebt. So fügt sich, was sich fügen will zu einem grünen Bouquet mit einem tiefsinnigen Unterton: das Wasser, das über die Ufer tritt, das Zuviel Wasser der Zukunft.
Wieder einmal ein besonderer Abend, intimer als sonst mit der kleinen Gruppe, die in dem Milchstrassen-Zimmer zusammen rückte, um meinem kleinen kunsthistorischen Diskurs über die Malerei, die nachhaltige erzählerische Mode und das große Thema unserer Zeit zu lauschen. Schön, dass Ihr da ward.
Den Blumen noch ein Schluck Wasser und dann husch unter dem Abend-Himmel zurück nach Hause. Was für eine besondere Sommernacht zum Wasser, zum Grün, zum Blau in all seinen Schattierungen. Mind the Date: Am kommenden Dienstag, den 2. Juli geht es weiter mit der „Meeresnacht“ und dem MARE Verlag. (MILCHSTRASSE 11, 19.00 Uhr)
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