Wer will schon über das Wetter sprechen, wenn es so wunderschön aussieht wie durch meine Fensterscheibe der Nordostseebahn von Hamburg nach Sylt. Ich sitze im Warmen, den Computer auf den Knien, Kaffee und Croissants daneben. Die Landschaft fliegt vorbei, jedenfalls das, was man als solche erahnen möchte.
Nein, wir sprechen nicht über den Regen, sondern über die abstrakten Verlaufmuster von Grün, hellem Blau und weißlichem Grau, die meine Gedanken ungestört in die Ferne schweifen lassen. Der Fahrtwind pustet immer wieder neue Schlieren von aquarellartigen Mustern. Wer denkt dabei an endlosen Trübsinn, wenn wir uns doch kostenfrei dem poetischen Sich-wegräumen hingeben können. Hey, Leute, was wollt Ihr, es ist Sylt und es sind nicht die Kanarischen Inseln. Wer Sonne und Wärme braucht, der steigt in den Flieger und ab in den Süden. Ich fahr mal kurz in die andere Richtung.
Und weil diese Mäander-Linien auf der Fensterscheibe so schön sind, fotografiere ich einfach weiter und vielleicht werden es irgendwann einmal Seidenchiffon Tücher mit dem Titel „Waterly Lawn“ (feuchtgrüne Wiesen) oder „Wo Meer und Himmel sich treffen“, so sieht es jedenfalls aus, als ich mit dem Zug über den Damm zuckel, pünktlich wohlgemerkt!
In wenigen Minuten ist dann auch Westerland Mainstation erreicht. Viel zu sehen ist nicht und das ist auch gut so. Durch die Fensterscheibe ist es ein verheißungsvolles Bild, draußen peitschen einem etwas fies Regen und Wind ins Gesicht. Hey, ist eben Sylt!
Bis nächsten Dienstag haben wir immer von 11 – 18 Uhr geöffnet, egal ob es waagerecht regnet oder nicht. Ich bin da!
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