Weihnachten ist vorbei, Sylvester ist vorbei. Heute ist der erste Sonntag im neuen Jahr und die meisten Gäste sind von der Insel wieder abgereist, die Freunde in ihre Autos gestiegen oder in den Flieger nach Hause. Das Wohnzimmer von Roma e Toska auf Sylt ist etwas verwaist, und ich spaziere entlang des einsamen Strandes, der gestern noch so von Menschen bevölkert war. Nun haben das Meer, der Nieselregen und die Vögel wieder übernommen.

Erneut muss ich an das wunderschöne Buch von Henry Beston denken, das 1926 geschrieben zu einem Weltklassiker des Natural Writings wurde: The Outmost House. A Year of Life on the Great Beach of Cape Code.

Es hat mich durch das Jahr begleitet mit seinen poetischen Beschreibungen der Spuren im Sand und den Amplituden der Wellen. Noch einmal ist es in meinem Kopf und steuert meinen Blick auf die kleinen unendlich schönen Dinge während meines Spazierganges.

„Während des Winters gehörte die Welt der Dünen und des großen Strandes mir ganz allein, und so lebte ich in Fo’castle ungestört wie Robinson Crusoe auf seiner Insel. Der Mensch kam in der naturbelassenen Welt, in der ich lebte, nicht mehr vor, ganz so, als sei auch er eine Art Zugvogel.“ (Henry Beston, Das Haus am Rande der Welt, Seite 88).

Seit einer halben Stunde ist die Tür in dem alten Kapitänshaus geöffnet, und wer noch auf der Insel ist, der ist herzlich eingeladen vorbei zu schauen, damit wir uns gemeinsam von den geheimnisvollen Spuren im Sand erzählen.