MIND THE DATE! – Wer am 6. Februar 2018 abends schon etwas vor hat, radiert das sorgfältig wieder aus dem Kalender und kommt stattdessen in die MILCHSTRASSE 11 in Hamburg-Pöseldorf zur Ausstellung VINTAGE COUTURE mit Modellen – meist aus den1970er Jahren – von Yves Saint Laurent, Valentino, Chloé, Givenchy und beinahe allen großen Designern, die international Rang und Namen besitzen.
Seit gestern bin ich im Rausch der Selektion: der Seidenprint von Givenchy, die Rüschen von Chloé, die Spitze des frühen Jean-Louis Scherer Kleides, die sensationellen Evening Pants aus der Frühzeit von Jil Sander, das Mantelkleid von Yves Saint Laurent, das kleine Schwarze von Ungaro … Egal, ob es draußen grau und regnerisch ist, hier drinnen liegt der Hauch von Glamour über allem. Ein Foto nach dem anderen entsteht in Vorbereitung auf die „Vintage Couture“, die in Zusammenarbeit mit dem leidenschaftlichen Mode-Sammler Christoph Grosser entstand.
Es gab immer schon Kenner, die ein Auge auf die (Haute-) Couture der Vergangenheit warfen. Damals als Studentin in den USA verkaufte ich ein Abendkleid, das in der Vogue der 1930er abgebildet war, gefunden hatte ich es in einem Salavation Army Geschäft für kleines Geld, um damit auf den Partys der coolen Brown University Boys zu brillieren. Der Erlös ließ mich einen vollen Monat entspannt überstehen.
Der Hype der Vintage Couture begann allerdings mit Julia Roberts auf der Oscar Verleihung 2001 – oh weh, so lange ist es schon her. Sie stand da in diesem atemberaubenden Kleid von Valentino Vintage und plötzlich fragte sich jeder, was „Vintage“ eigentlich bedeutet. Im Anschluss daran eröffnete Harrods in London seine eigene Vintage Couture Abteilung. Und was heißt es nun? „Vintage“ setzt sich deutlich von „second hand“ ab. Man könnte es vielleicht mit einem Auto vergleichen: das eine ist gefahren, benutzt und hat an Wert verloren, das andere besitzt den Status des „Oldtimers“ und steigt im Wert. Emotional begegnet einem eine Kultur der Mode, die einzigartig ist: die Seidenstoffe gleiten geschmeidig durch die Hand, die Schnitte sind raffiniert, aufwendig, schmeicheln der Figur und huldigen die Weiblichkeit. Das Auge kann sich nicht sattsehen an den Details.
Abb. oben: Yves Saint Laurent Bluse und Jil Sander Abend-Hose aus der frühen Zeit der Designerin. Sensationell schön und unglaublich aktuell!
Abb. oben: Givenchy Kleid und Celine Tasche aus den 1970er Jahren. Abb. unten: Das Valentino Kleidchen erinnert mich an Angelica Houston, fotografiert von David Bailey.
Viele Designer haben immer wieder in die eigenen Archive der Labels geschaut: Raf Simons für Dior, Pierrepaolo Piccioli für Valentino, Alessandro Michele für Gucci … Andere haben die Vintage Teile zum Vorbild genommen. Unsere Basic Bluse baut auch auf einer „Ur-Bluse“ von Yves Saint Laurent auf. Mir war wichtig, die Auswahl so zu gestalten, dass sichtbar wird, wie aktuell, zeitgemäß bis hin zu Avantgarde die Vintage Couture sein kann.
Abb. oben: Jean-Louis Scherer Evening Spitzen-Dress. Abb unten: Yves Saint Laurent Mantelkleid, Tuch und Gürtel. – Gucci Vintage Rock, Bluse und Gürtel.
Und der Cross-Mix mit der aktuellen Roma e Toska Kollektion funktioniert ebenfalls. So schließt sich mit dieser Schau in gewisser Weise ein Bogen zu all dem, was Roma e Toska und mich in den letzten Monaten kreativ beschäftigt hat. Abb: Yves Saint Laurent Rock und Bluse, Fellweste.
Vintage Couture Vernissage: Dienstag, den 6. Februar, 17 – 21 Uhr. Dauer der Verkaufsausstellung: 7.2. – 17.2.2018
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