Eigentlich heißt es doch: am siebenten Tage soll man ruh’n. Eigentlich … Wäre nicht das „Gallery-Opening“ in der Milchstrasse 11 als Ausklang für die „Anpfiff“-Präsentation mit lieben Gästen, die ein-und-aus gehen. Wären da nicht die zahlreichen To-do-Listen, die immer noch nicht abgearbeitet sind. Als ich diesen Beitrag im Kopf formulierte, habe ich sie mir noch mal genau genau angeschaut, diese quälenden und niemals komplett durchgestrichenen Alltags-Kritzeleien. Da steht „Humboldt“ (weiß nur ich, was es bedeutet) neben „Inspiration“ (was nicht, was es bedeutet), dadrunter „Rechnung“, darüber „Vitrinen“ und „Sylt à la Carte“. Alles in dieser Schrift, die schon meine Großmutter nicht lesen konnte. Wenn mein Leben wirklich so konfus wäre wie meine „To-Do-Listen“, na dann gute Nacht. Ich strukturiere mich über die „Weglassungen“ und das „Lustprinzip“. Geschafft wird auf jeden Fall was a.) Spaß macht, b.) was mich – wenn nicht erledigt – in den Knast bringt oder c.) Freundschaften aufkündigt, wenn nicht erfüllt. Alles dazwischen ist in Sachen „Getan und Abgehakt“ ohne Gewähr und wird im schlimmsten meinst eintretenden Fall von Woche zu Woche auf die nächsten To-Do-Listen übertragen. Manches d.) erledigt sich zum Glück von allein. – Ich bin jetzt über ein halbes Jahrhundert alt (mist!) und gehöre immer noch zu den „Voll-Tischlern“, die Unerledigtes liegen lassen, die statt auszustreichen lieber einkringeln, damit es hoffentlich morgen nicht vergessen wird. Da ich mich jedoch ohne Brille und und ohne Spiegel permanent wie Ende Zwanzig fühle, kann ich getrost noch an der Arbeitsoptimierung werkeln. Man soll die Hoffnung ja nie aufgeben. An alle, die wieder einmal zu den Leidtragenden der nicht erledigten To-Do-Liste gehören – tut mir echt und aufrichtig leid!