Es ist gar nicht so einfach, in diesen Tagen und Wochen einen täglichen „Mode“- und „Lifestyle“-Blog zu schreiben. Wer will schon wissen, ob ich die Leggings für mich persönlich entdeckt habe oder nicht. Keiner! Ich meine die Leggings, die schon seit Jahren erfolgreich als Evergreen im Programm von Roma e Toska sind. Und wer will schon hören, ob sie mir stehen oder nicht, dass sie ausgesprochen schlank machen, auch wenn man noch kein Pfund abgenommen hat. Niemand!

Ich will auch gar nicht erzählen, dass sie weich und angenehm zu tragen sind! Dass sie nicht beulen, wenn man die Beine auf dem Sofa anhockt und aus Langeweile im Halbliegen strickt. Überflüssig zu erfahren! Obwohl, dass mit dem Stricken könnte wieder neugierig machen.

Wie auch immer, die Welt steckt in heftigen Turbulenzen und da interessiert weder mein Fabulieren über ein „Must have“ wie die Leggings, noch welche Sorgen der Kardashian Clan gerade hat.

Heute in Business of Fashion Newsletter.

Also, was bleibt vom Tag, wenn er vorüber ist und man wieder in den nächsten startet? Die Rede von Nancy Pelosi. Sie geht mir nicht aus dem Kopf, gehalten wenige Stunden nach dem Überfall einer entfesselten Meute auf das Kapitol. Man spürt ihre Erregung und wie sie ganz eigene Worte sucht außerhalb der vorgefertigten Rede zur neuen Legislaturperiode. „Der Friede auf der Welt beginnt bei uns“, ein Satz daraus.

Und wie Gedanken an den vergangenen Tag meist unsortiert sind, durcheinander purzeln und doch das Wichtige nach oben spülen, so ist es ein Lied von Ella Fitzgerald, deren Biographie ich gestern noch spät abends in der ARTE Mediathek anschaute (immer noch in den Leggings). Ich summte es heute morgen während der Suche nach den Sternen und danach beim Schreiben hinter dem Fenster.

1960 in der Deutschlandhalle in Berlin wird Ella gebeten „Mack The Knife“ zu singen (Bertold Brecht/Kurt Weill). Sie weiß nicht, ob sie den ganzen Text erinnern kann und beginnt ab der Mitte zu improvisieren. Es entsteht spontan eines der schönsten Stücke der Musikgeschichte, in der das Böse, das Leid, die Teilung mit der Freude des Lebens, der Musik und der Kunst verschmelzen. So endete mein Tag und das blieb von ihm übrig für den neuen.