Es gilt die richtigen Synonyme zu finden für: himmlisch, außerirdisch, devine, exzeptionell … Ich schließe die Augen und versuche mich genau an den Geschmack zu erinnern, denn Genuss hat etwas mit Erinnerung zu tun. Ich sehe mich als Kind im Wald die Brombeeren pflücken, die Himbeeren wie kleine Hütchen von den Fingern lutschen, an den Erdbeeren riechen (damals rochen sie noch herrlich süß, heute sind sie nur noch groß).
Abb: Toska als „Strawberry Girl“ mit 3 Jahren. Roma e Toska before Roma e Toska.
Weil ich all diese sinnlichen Duftbilder in meinem Kopf habe, vielleicht bin ich deswegen ein Marmeladen-Junkie geworden. Gehe ich in den Supermarkt, so vergesse ich das Lebensnotwendige, aber eines landet mit Sicherheit im Korb: eine englische Confiture.
Das Rezept für die selbstgemachte Brombeer-Marmelade wurde schon hinlänglich alle Jahre wieder erwähnt. Zu Ostern gab es die Erdbeeren (ein wenig „rancid“ wie das Cousinchen mit verzogenen Mund kommentierte). Sei’s drum, auch egal, wir vergessen alles bisherige und starten in eine neue Galaxy.
Es geht um die Konfitüren von Christine Ferber, der Königin Frankreichs auf diesem Gebiet, und nicht nur hier, sondern das gilt weltweit. Agnès von Par Içi in Hamburg hat sie für mich entdeckt und mir ein Gläschen zum Probieren geschenkt.
Mein Löffel taucht ein in „Cassis d’Alsace“ und was danach kommt, das braucht die Superlative von „himmlisch“ bis „göttlich“. Ich schmecke alles: das Kindsein, die Farbe dunkelrot, die Rinde der Kirschbäume, die Raffinesse von „La Vie en France“. Das Aroma bekommt eine dritte Dimension, es erfüllt den Raum wie ein Symphonie.
Zurück in der Realität erzähle ich kurz von Christine Ferber, die Ende der 1970er die Patisserie-Schule in Brüssel besuchte und dann bei den besten Adressen in Belgien und Frankreich ihr Wissen vervollständigte. Mit 24 Jahren übernahm sie den kleinen Tante-Emma-Laden und die Bäckerei ihrer Eltern in Niedermorschwihr im Elsass. Ein Ortsname kaum auszusprechen, aber das Mekka für Konfiserie. Von der Welt ins Dorf.
Seitdem beginnt ihr Tag um 4:30 Uhr und endet um 22:00 Uhr, wenn sie todmüde ins Bett fällt. Das Jahr startet im Januar mit Zitrusfrüchten und endet mit Quitten im November. Über 1.400 Rezepturen sind entstanden in ihrer Zauberwerkstatt mit den eigens dafür hergestellten Kupferkesseln.
Abb: Waldwiesen Bluse (€ 398). Handmade Gürtel Ernst Haeckel (€ 398)
Die Marmelade von Christine Ferber ist wie ein Symbol für unsere Zeit geworden: sie braucht Geduld und Ruhe, sie besitzt eine Wertschätzung für die Natur und deren Geheimnisse, sie zeugt von Leidenschaft für absolute Spitzenqualität. So wie ich das Schöne im Visuellen suche, entdeckt sie es in den Aromen. Darüber wird es fast nebensächlich, dass gekrönte Häupter, Hollywood Stars und Leading Hotels rund um den Globus zu ihren festen Kunden zählen.
Abb: Roter Blazer Haeckel Medusen. Made-to-Order (€ 698)
Nun gibt es auch bei Roma e Toska die Konfitüre von Christine Ferber, zusammen mit einem kleinen Tüchleich aus den verschiedenen Editionen. Wer online ab einen Wert von € 250 bestellt, erhält sie als Präsent dazu.
Roma und ich werden sie sobald als möglich im Elsass aufsuchen, um uns auszutauschen über all die kleinen wunderbaren Dinge, die wirklich wichtig sind im Leben.
Somehow missed Christine Ferber’s Confiture at the Flagship but if it’s as good as Krysztof’s then I’ve got to have it! 🙏🙏🙏
She is the Queen of Confiture, based in Alsass. I have to admit she is. Krzysztof is the king of confiture. Let’s put it that way.