Was Hollywood kann, das kann ich auch. Nun, nicht alles, aber so eine der leichteren Übungen: Cold Comfort. Tief Luft holen und bei 6 – 8°C ins Meer springen. Gwyneth Paltrow, Oscarpreisträgerin (Shakespeare in Love) zeigt es gerade in ihrer Netflix-Serie „The Goop Lab“, und stellt dabei die Methode von Wim Hof aus den Niederlanden vor.
Der Typ, gerade mal 60 Jahre alt (jung für Tiefgefrorene), springt bei knapp über Null Grad noch ins Meer, setzt sich auf die Eisscholle (dort, wo es noch welche gibt) und läuft halbnackt bei frostiger Luft durch die Natur.
Es kommt auf die Atemtechnik an (hyperventilieren bis einem leicht dizzy wird), und dann mit ein wenig vorab Training ins Wasser hüpfen. Wie von allein setzt sich das leicht hysterische Atmen fort. Ich weiß, wovon ich spreche, denn ähnlich mache ich es tag-täglich (nicht nur bei Sonnenschein), wenn ich auf der Insel bin.
Es verringert den aktuellen Stresslevel, aktiviert das Nervensystem und setzt eine Flut von wohltuenden Emotionen frei. Selbst spontane, kaum zu kontrollierende Kreischanfälle haben ihre positive Wirkung.
Fühle ich mich müde, abgespannt, ja naht vielleicht eine Erkältung, so schlüpfe ich in meine Ugg Boots, wattierte Jacke und gehe ans Meer, besser gesagt, ins Meer, um dort die selbstheilende Kraft des eisigen Wassers zu genießen. Jawohl, man könnte es so bezeichnen. Einfach rein, untertauchen, hyperventilieren und wieder raus. 100% Glücksgefühl. Man hat überlebt!
Abb: Meine Habseligkeiten aus der Meer-Perspektive.
Deutlich kann man spüren, wie der innere Motor angeschmissen wird. Wärmeüberschuss nach wenigen Minuten. Pech allerdings, wenn bekannte Gesichter oder gar Kunden vorbei spazieren, um zu sehen, welche Bekloppte da gerade nackt ins Eismeer gesprungen ist. Abwarten und erfrieren oder raus und souverän grüßen?
Ich halte mich an den Rat eines Freundes: Unbekleidet nickt man diffus, bekleidet ist man wieder die Designerin Birgit Gräfin Tyszkiewicz. Und die macht so weiter bis die ersten Schneeflocken vom Himmel rieseln.
AnfängerInnen sollten mit der kalten Dusche oder Eis-Badewanne beginnen, dann erst einen Zeh rein und den nächsten und so langsam sich an das neue Coming-out als Ice-Man oder Ice-Girl gewöhnen.
Sooooooooooooo cooooooooooooool!