Der Alltag ist grau, die Perspektiven sind düster, die Arbeit ruht, das Telefon steht still, die Gespräche kreisen pedantisch um’s Wetter, „Corona“ wird zum Unwort des Jahres. Natürlich ist nicht von mir die Rede, nein (wie auch), es geht um den Plural von Mensch und Gesellschaft, weltweit versteht sich. Da kommt so ein kleiner Rückblick in die Vergangenheit gerade recht. Hollywood macht’s möglich, wenn auch sonst dort nicht so viel läuft.
Katharina wird zum Bestseller, zum seriellen Blogbuster, und wir vergessen, dass wir nicht ganz so groß und nicht ganz so mächtig sind, uns kein Mann (schauen wir mal), auf jeden Fall kein Reich zu Füßen liegt. Kopf ab oder Dolch zwischen den Rippen, es bleibt in jedem Fall kurzweilig und starbesetzt. – Was ich sagen will? Nun, ist doch ganz einfach, I feel great! Mein Mittelname ist frisch gewählt. Call me „Katharina“.
Modisch habe ich definitiv auf’s falsche Pferd gesetzt, denn ich tummele mich ausnahmsweise mal nicht im 18. Jahrhundert, obwohl es eine meiner Lieblingsepochen ist. Entweder bin ich weit davor (Kopernikus, Jean de La Fontaine) oder deutlich dahinter (Erich Haeckel) und im Herbst sogar ganz im Jetzt. Wenn mir darüber phasenweise (nicht immer läuft alles rund) der Emperor Spirit verloren geht, dann gibt’s ja noch Netflix und Hulu und einen Stapel von Büchern neben dem Bett. (So läuft das mit der Realität.) Übrigens trug Elle Fanning, die nicht nur die Hauptrolle in The Great spielt, sondern die Serie auch produzierte, im zartem Mädchenalter einmal Roma e Toska. As Time goes by. History ist Kult!
Abb: Aus Roma e Toska Kollektion „Middle Ages“, 2011/12. Erinnerungsbilder in Petersburger Hängung (immerhin).
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