Heute müsst ihr mit den Augen hören, denn ich habe keine Ahnung, wie ich in diesen Blog Geräusche hineinzaubern kann. Aber das macht gar nichts und ist eigentlich auch Sinn und Zweck dieses morgendlichen Eintrages, für den ich mich extra zum Vogelgezwitschere auf die Terrasse gesetzt habe. Stöbern wir doch mal in unseren Erinnerungen, was für Laute uns in die Vergangenheit zurückversetzen: Die Sirene mittags um zwölf – Essenszeit zuhause, jedenfalls vor der Gymnasiumszeit, als die Kinder noch mit den Eltern rechtzeitig zur „Mahlzeit“ am Tisch saßen. Das Schlagen und Klappern der Taue am Schiffsmast, wenn ich unten in der Koje im Bett lag – trocken, warm und behütet. Das langatmige „Wuusch“ der Wellen am Strand, verknüpft mit dem sonnengebräunten Lachen spielender Kinder. Und dann, klar, die Vögel zum Frühling, immer ganz früh, schon vor dem Sonnenaufgang. Dabei denke ich sofort an unsere Jahre in dem Herrenhaus Neverstaven vor den Toren Hamburgs, als alles mit Roma e Toska begann.
Pic.: Roma and Toska at Neverstaven, 15 years ago.
Shakespeare schrieb für die Ewigkeit nieder, dass es die Nachtigall ist und nicht die Lerche. Was mag er bei den Zeilen vor dem inneren Auge und Ohr gehabt haben?
Ich lege mir ab heute ein Lexikon meiner Geräusche an. Eine akustische Kollektion? Mit kleinen „Muh“-Dosen, die wir als Kind kaufen konnten? Vielleicht ein Zukunftsprojekt, aber eher nicht, denn das, wovon ich spreche, ist zu persönlich, zu individuell und kaum allgemeingültig. Nur die Gefühle dahinter, die werden sich sicherlich gleichen.
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