Ein letzter Blick über Puno und den Tititcacasee. Dann geht es im Flieger nach Lima und von Lima nach Cusco. Strahlendes Wetter, eine faszinierende Reise, ein wunderbares Land, eine ganze Packung von Erlebnissen steht noch an. Unter mir die Anden, was für ein Ausblick. Dann wird es schaukelig. Es ruckelt heftig. Unter uns beinahe zum Anfassen die Dächer der Stadt, wir sind fast da. Durchstarten. Es geht wieder hoch. Wolken, Berge, Unruhe. Nächster Versuch. Keine Information, Abbruch, wieder steil gen blauem Himmel. Einige heulen, anderen ist übel. So geht es drei Mal, dann zurück nach Lima. Es wären zu starke Turbulenzen. Auftanken und endlich klappt es im vierten Versuch. Landing on Earth.

Der Titel ist vieldeutig, es ist ein Zitat des französischen Philosophen Bruno Latour. Wo stehen wir? Wie ist die Situation, in der wir uns befinden? Was für ein Netzwerk entspannt sich um uns? Der Flug besitzt irgendwie symbolischen Charakter, denn heute geht es nicht um einen Reisebericht, sondern heute geht es um Sylt.

Veränderungen stehen an, die grundsätzlich angedacht waren, doch schneller kommen, als geplant. Die Ruckler vor der Landung. Der Vertrag war ausgelaufen, neue Besitzverhältnisse, der Eigentümer hat gekündigt. Roma e Toska verlässt das Kapitänshaus.

Strandkorb mit Zubehört, € 2.000

Neuausrichtungen haben immer auch mit Wehmut zu tun. Jedoch wie mir die Menschen in Peru täglich beibringen, gibt es keinen Abschied, sondern alles ist ein Kreislauf mit alten und neuen Begegnungen. In vielen der indigenen Erzählungen geht es um das “Gehen”. Zehn Jahre waren eine wundervolle Zeit. Was nicht alles geschah, im Großen wie im Kleinen?! Nichts davon werde ich vergessen. Die Gegenstände sind mit diesen Erlebnissen gefüllt. Nun dürfen sie wandern.

Sessel Schweden, um 1800, Alter Bezug € 3.000

Mein Mann und ich haben uns immer mit schönen Dingen umgeben. Es sind Sammlerstücke aus Mid-Century Modern und dem späten 18. Jahrhundert, was ich auch auf besondere Weise liebe. Dieser Mix hat wesentlich zu der Atmosphäre beigetragen. Der Ort wurde unser Zuhause und unser aller Wohnzimmer mit gemeinsamen Talk-Abenden, Essen und Gesprächen am Saarinen-Tisch.

Eckschrank Schweden, um 1800, € 3.000, Saarinnen-Tischgruppe 1970, Sonderanfertigung, Tisch mit grüner Marmorplatte, 4 Stühle € 12.000.

Den Saarinen-Tisch gibt es auch in weiß. Er ist alt, ca. 1970. Schön seine abgeschrängte Kante, die ihm einen schwebenden Charakter verleiht. Dazu die beiden Stühle von Charles Eames von Vitra aus Fiberglas.

Saarinen Tisch weiß, € 2.500, 2 Stühle Charles Eames, zus. € 1.000, div. Keramiken Martha Katzer

Alte Spiegel waren für mich immer etwas Besonderes, so wie Gemälde an der Wand. Ich habe sie gesammelt. Dieser hier ist auch aus Schweden, Ende des 18. Jahrhundert. Typisch ist die berühmte Hinterglasmalerei.

Spiegel Schweden um 1800, Hinterglas-Malerei, € 2.500, div. Keramiken Karlsruher Majolika

Die Zeit drängt, es gilt alles vorzubereiten, abzuwickeln und vor allem die schönen Dinge an Liebhaber zu veräußern. Die Möbel, ein wenig Kunst, der Strandkorb und die Sitzgruppen draußen. Ein paar Teile stelle ich in diesen Blog, an vieles werdet Ihr Syltbesucher*innen Euch erinnern.

Konsole Schweden, um 1800, € 3.000

Für mehr Details und die vollständige Inventar-Liste kontaktiert mit jederzeit. Die Preise verstehen sich als Verhandlungspreise. Der Transport kann problemlos organisiert werden. (Gerne auch weiterleiten an potentielle Interessenten.) Während ich das schreibe, muss ich lächeln: Ich bin gespannt, wie sich die Geschichten der Dinge forterzählen werden.

Sitzgruppe draußen, € 400, Strandkorb, € 2.500, Sitzgruppe, € 400.

“Landing on Earth”. Das Leben hat seine Parallelen, das mag anstrengend sein und gleichzeitig steckt darin eine Herausforderung. Aber das Gefühl, endlich Boden unter den Füßen zu haben, erleichtet ungemein. Liebevoll werde ich in Cusco abgeholt. Blanca Gutiérrez hat die ganzen Stunden am Flughafen auf mich gewartet. Sie ist eine interessante Persönlichkeit mit einem reichen wechselhaften Leben. Wenig später stehen wir im Atelier ihres Bruders, ein Töpfermeister.

Das Grundstück auf dem sie wohnen, hat einst der Großvater gekauft, es war einst ein prächtiges Anwesen. Ein schäbiges Wellblechtor sichert heute das Terrain. Vergangen die Zeit. Damals war es ein Vorort von Cusco, heute ist es beinahe Zentrum. Der volle Mond steht darüber. Alles wird gut!