Geschäftstüchtig, wie ich bin, könnte ich diesen Beitrag starten mit: Als erstes braucht man eine Bluse. Aber, das wäre zu plump, dazu später. Beginnen wir mit einem Feeling, das man Sommer nennt. Dazu der richtige Song. Ich wähle „Summertime“, komponiert von Georges Gershwin in den 1930er Jahre, inspiriert von einem Wiegenlied aus der Ukraine, das Gershwin 1926 hörte und daraus seine eigene Melodie weiterentwickelte. Wenig später interpretierte es Sidney Becher (8. Juni 1939) und machte daraus eine der legendären Aufnahmen der Jazzgeschichte.

Damit haben wir die passende Klangfarbe für diesen Sommer mit einer nachdenklichen Unbeschwertheit (sofern das möglich ist), einer trägen Hingabe an Sonne und Meer mit Gedanken an Freunde und Drinks am Abend.

Ich lasse mich von den Wellen wiegen mit und ohne Gedanken im Kopf, meinem Tun und Lassen im Widerstreit. Es ist Sommer, so unerwartet schnell, dass wir uns erst daran gewöhnen müssen, denn der Frühling fehlte hier oben im Norden.

Nun bin ich beinahe bei der Bluse von Ernst Haeckel. Aber halt, noch schnell die Wärme von Sonne und Strand erwähnen, den Duft von salziger Luft. Ich übe mich vor der Kamera mit Mini-Stativ, Fernauslöser, im Hintergrund das Meer, der Himmel, der eine blaue Ecke rauskramt.

Abb: Seidenbluse Ernst Haeckel, XS – L (€ 398).

Das Outfit. Barfuß, meine alte Disquard2 Jeans, die ich immer trage, wenn ich morgens am Schreibtisch hocke, dazu die neue Seidenbluse (nun endlich!) mit den Medusen von Ernst Haeckel. Sie fühlt sich an wie ein Nichts mit der leichten Brise, die durch sie hindurchflattert. No Make up, Zahnspange, Haare windzerzaust. Nächste Woche werden ich sechzig. Auch so’n Ding in diesem Sommer.

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