Zweimal über den eigenen Geburtstag berichten, ist das nicht ein bißchen viel? Mag sein, aber diesmal war es so besonders, dass es mir noch lange nachhängen wird. Ich habe e-mails, sms Nachrichten, Briefe und Geschenke erhalten, die auf so innige Weise mit mir zu tun haben und gleichzeitig mit dem Absender, mit uns und wie wir gemeinsam auf die Welt schauen.

Dabei fühlte ich mich gewertschätzt, gemocht, geliebt, was für mich als Einzelgängerin nie eine Selbstverständlichkeit war. Die Bälle, die ich täglich an dieser Stelle auswerfe, wurden aufgefangen und weitergegeben, versehen mit eigenen Gedanken und Reflexionen über das, was uns beschäftigt und uns wichtig ist.

Wir saßen zusammen bis in die Nacht in dem Delfter Raum im alten Kapitänshaus. Zwei Kerzen in der Mitte, ein wenig schummriges Licht, die roten Sesseln aus London der 1930er Jahre, die pinkfarbenen Recamiere von Paola Lenti aus Italien, die Vintage Kleider und Puppen drum herum.

Erneut muss ich an den Satz denken: „So wie ich bin, so ist die Welt“. Oder wie mein Großvater immer zu mir sagte: „So wie es in den Wald hineinruft, so schallt es heraus“. Es hat lange gebraucht, bis ich verstanden habe, dass es nichts mit Anpassung zu tun hat, sondern ganz im Gegenteil mit freimütigem Gestalten und einer zugewandten Haltung dem Leben gegenüber, die Gleichgesonnene findet, ohne sich anbiedern zu müssen. In diesem Sinne darf 365 mal im Jahr Geburtstag sein. Aber keine Angst, morgen schreibe ich wieder über etwas anderes.

Danke Euch allen, die ihr meine Gedanken teilt, weiterspinnt oder kritisch hinterfragt. Es ist ein Diskurs und eine ehrliche Vertrautheit, die wir mehr denn je alle brauchen. Und darüber habt Ihr aufgepasst, dass ich auch noch gut aussehe. „Und werd ruhig immer schöner, ich halte das aus … als Muse.“ Diese Nachricht kam kurz vor Mitternacht. Wird erledigt.