Die ACHSE e.V. bat gestern zu einem Gala Dinner, bei dem man Kunst und „seltene Gelegenheiten“ für einen guten Zweck ersteigern konnte, so wie jedes Jahr im Sommer im Benediken Hof in Keitum. Und wie jedes Jahr, begrüßte man sich beinahe als Vertraute, tauschte Vergangenes und Gegenwärtes aus und wurde sich trotz aller Heiterkeit wieder einmal bewusst, dass das Leben auch ganz anders laufen kann, dass es Menschen gibt, die mit der großen Last seltener chronischer Krankheiten den Alltag meistern müssen.
Saskia de Vries moderierte durch den Abend und war gefühlt überall, begrüßte, herzte, plauderte, kannte jeden Namen der Gäste. Dann übernahm die Geschäftsführerin des Vereins, Mirjam Mann, das Wort mit einer eindrucksvollen Schilderung von einer Frau, die unter einer ungewöhnlichen Hautkrankheit leidet, indem sich über Nacht Schorf und Flechten über den ganzen Körper bilden, um die Augen herum, in den Ohren, um den Mund, den Armen, Beinen …
Mühevoll und schmerzhaft muss sie von ihrem Mann unterstützt die Hautoberfläche über mehrere Stunden frühmorgens abschaben, um sich überhaupt unter die Menschen zu trauen. Cremes sind teuer, die Zeit fehlt für andere Dinge im Haushalt, es bräuchte Unterstützung in vielen Dingen, die die Krankenkassen nicht übernehmen wollen. Dann sprang die ACHSE ein, die mittlerweile an einer Vielzahl von Forschungsprojekten zu den „Waisenkindern der Medizin“ beteiligt ist.
Alle im Saal halfen mit, der Erlös der Versteigerung geht an genau solche Menschen. Amüsant, kompetent und resolut führte Christiane Gräfin zu Rantzau, Chairman Christie’s Deutschland, durch die Auktion.
Hans Mack, Blaues Kreuz, 2018.
Die Kunst überstieg oft die Galeriepreise, aber die Hit waren die immateriellen „Gelegenheiten“ money can’t buy (normalerweise): Ein Essen mit Ulf Poschardt, dem Chefredakteur in der Welt, ein Plausch mit Wilhelm Schmid zu „philosophischer Lebenskunst“. Der absolute Renner war der Liederabend mit Max Raabe, der nun wohl in einer privaten Berliner Altbauwohnung stattfindet. Gesamterlös € 70.000!
Ein schöner Abend, gute Gespräche, spannende Leute. Eine Bekanntschaft werde ich in Hamburg unbedingt weiterverfolgen. Ihr dürft ruhig neugierig sein, es geht um die Geschichte einer analogen Partnervermittlung.
Und was habe ich gestern getragen? Na die weiße Marlene-Hose, mit der ich schon morgens am Strand lag. Geht doch! Dazu das schwarze Hemd von Alaiia, den Schmuck von Yves Saint Laurent, die Sandalen von Taglia Scarpe.
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