Gestern Nachmittag gab es die erste Runde zum „Love letters for mothers“, und jeder konnte den Brief an die Mutter (Muttertag 8.5.) in die Feder der Kalligraphin Jeannine Platz diktieren. Aber (!), was schreibt man an diese wichtige, schwierige, geliebte, bekämpfte, verehrte, vermisste Frau im Leben? Schreibblockade! Fängt schon an mit der Anrede: „Mami“, „Mutter“, „Mutti“ oder vielleicht doch aus reiner Not den Vornamen? In Tinte gefasst wird der Titel plötzlich verpflichtend und nicht einfach so dahin geworfen.

Muttertags-Briefe

Reicht ein „Ich habe Dich lieb“? Oder trifft es irgendwie doch nicht, da wir gerade Stress haben, ihr vorwerfen, dass wir so sind wie wir sind oder sie uns nie gelassen hat zu sein, wie wir sind? Diese charmante kleine Aktion entwickelte sich plötzlich zu einem komplexen Unterfangen. Und so manch einer verabschiedete sich mit den Worten: „Ich muss nachdenken, komme am Dienstag wieder.“

Muttertagsbriefe

Was würde ich meiner viel zu früh verstorbenen Mutter schreiben? Dass ist sie unendlich vermisse, die lange Telefonate, in denen die ganze Woche rekapituliert wurde. Dass ich meinen Weg gefunden habe und (zum Glück) doch nicht so bin wie alle anderen (ihr Lieblingssatz). Ich diese Zeilen schreiben lasse, die auch im Himmel gelesen werden können … Sie soll es mit Humor nehmen, wenn ich über sie lästere, wie sie mir immer einen Pony schneiden lies und bis in mein Erwachsenen Alter der liebevollen Meinung war, dass ich doch ein wenig dumm wäre – bin ich nicht! Das jede Kollektion, die ich entwerfe und jeden Schritt den ich tue, auch immer ein wenig unter ihre Beobachtung stelle, ob es sie stolz machen würde. Tut es, da bin ich mir gewiss. In Liebe, Deine Tochter

Jeannine Platz Muttertags Briefe„Briefe zum Muttertag“, Dienstag, den 3.5. von 15.00 – 19.00 Uhr. Milchstrasse 11 in Hamburg-Pöseldorf