Wer meint, Mode wäre lediglich dazu da, um nicht nackt herumzulaufen, der irrt. Mode ist und war immer viel mehr, Genuss und Lust, die Schönheit zu zelebrieren, die zweite Haut, ein Rüstzeug, ein Mittel, sich gesellschaftlich zu positionieren, ein Widerstand, ein Protest, ein politisches Statement des So- oder Anderssein. Ähnlich verhält es sich mit allen schönen Dingen.
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Soeben fiel mir das Buch von Gabriele von Arnim in die Hand „Der Trost der Schönheit. Eine Suche“, im September 2023 erschienen, mittlerweile in der 8. Auflage. Spiegel Bestseller und damit Beweis, dass das Thema Sehnsuchtscharakter besitzt. Während der Fahrt auf die Insel habe ich begonnen, darin zu lesen, und vieles kommt mir verwandt vor, wie Christine und ich es in unserem Childhood Buch beschreiben.
Es geht um das Auge, das nach innen und nach außen blickt. Wer fühlt kann, begreift die Wirklichkeit leichter, kann Dissonanzen besser aushalten bzw. sie bewusster leben. Ich schreibe es ähnlich in meinem Kapitel über die „Ambivalenzen“. Gabriele von Arnims Buch ist gespickt mit den klugen Sätzen einer „alten“ Frau, wie sie sich selbst bezeichnet: „Wer über Trost und Schönheit schreibt, schreibt immer auch über Angst und Schrecken.“
Wie sehr sie mir mit diesem Satz aus der Seele spricht, denn dem Schönen folgen, heißt nicht, sich von der Welt abkehren, sondern im Gegenteil, Ressourcen wachrufen, die dem scheinbar übermächtig Bösen standhalten können.
Vorgestern saß ich abends mit dem Politikwissenschaftler Carsten Maltzan und seiner Freundin Susanne in The Bird, einem abgefahrenen shabby Bistro in der hintersten Ecke auf dem Kiez, das den besten Burger serviert, den ich je gegessen habe. Am Thresen eine junge Frau, tätowiert, die gerade ein Stipendium erhalten hat für ihr Staatswesen-Studium in Berlin. Ihre Kollegin hat soeben ihren Bachelor über die Schönheit der U-Bahn-Architektur in Hamburg bestanden. Wir stoßen an, ohne uns zu kennen. Abgehängte und Erfolgsmenschen um uns herum, einträchtig ohne viel Aufhebens. Fernab das Berliner Büttengeschreis von Angst und Gewalt an jeder Ecke. Auch darum kreist unser Gespräch. Carsten schickt mir eine Statistik rüber.
Wir sind uns einig, dass unsere Welt mehr Schönheit braucht, gepaart mit einer Verantwortung für unsere Gesellschaft und für die großen Themen unserer Zeit. Überraschend ähnlich steht es im Trendreport für 2025/26. Darum mache ich Mode.
Aus dem Kapitel „Was ist schön“, Childhood Buch.
Gabriele von Arnim fasst die Vielzahl unserer Inhalte in ihrem inspirierenden Buch zusammen: „Und die Moral von der Geschicht? Lebenslust und Todesnähe nebeneinander einpflanzen, beide gießen, beide von Unkraut befreien, beiden zusehen, wenn sie blühen.“
Am besten gleich im Doppelpack lesen. Irgendwie gehören diese Bücher zusammen.
Schön ist, sich in so einem Umfeld von Menschen, von Literatur, Musik und Kunst zu wissen. Wie eine Freundin mir gerade schrieb: „Wir sind mehr als wir glauben.“ – Noch schöner! Und sehr politisch!
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