Rosemarie Trockel, 1952 in Schwerte geboren, gehörte zu meinem früheren Leben von Künstlerbegegnungen, Ausstellungen, dem Kreis um Achim Kubinski, Galerist aus der Olgastrasse in Stuttgart. Gestern schickte mir eine Freundin ihr i-phone Foto von dem Bild „Freude“ von 1988, das gerade in den Hamburger Deichtorhallen ausgestellt ist.
Und plötzlich ist das Werk der Düsseldorfer Künstlerin wieder ganz nah und erfrischend verbandelt mit den Delfter Fliesen aus unserem Flagship Store in Kampen und den Chiffon Tüchern dazu.
Rosemarie Trockel wurde berühmt mit ihren Herdplatten und Strickbildern mit Zeichen, Symbolen, Markenartikeln, die uns einen neuen Blick auf unsere Alltagskultur und das Frausein geben. Das Wollsiegel und der Bunny als „abstraktes“ großformatiges Diptychon – faszinierend, frech und anrührend.
Die Vermummungsmaske, die sich als gestrickte Mütze tarnt, auch so ein Teil, dass ich gern in meiner Sammlung hätte, um immer wieder an die Komplexität und Verletzlichkeit unseres Alltags erinnert zu werden.
Ende Zwanzig reiste sie durch die USA und lernte Jenny Holzer, Cindy Sherman und Barbara Kruger kennen, alles Ikonen der modernen Kunst und Kunstgeschichte. Monika Spürth wurde ihre Galeristin, erste Einzelausstellungen in Köln und Bonn sowie mit großer Beachtung die Präsentation 1988 im Museum of Modern Art in New York, gefolgt vom Museum of Contemporary Art in Chicago und in Boston Anfang der 90er Jahre. Als ich als Stipendiatin 1994 an die Brown University in Rhode Island/Providence kam, zählte Rosemarie Trockel zu den ganz Großen. Ich bin ihr nie begegnet. Aber wer weiß, vielleicht kreuzen sich ja noch unsere Wege, wie sich nun so überraschend Delft und Delft gekreuzt haben …
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