„A rose is a rose is a rose“ von Gertrude Stein mag Pate gestanden haben, als Toska und ich gestern Abend nach der Premier Vision Messe durch die Straßen von Paris schlenderten. Aber wie bei Antoine de Saint Exupéry gibt es nur die eine Rose unter den vielen, die etwas ganz besonderes ist.
Wie auch immer. Wir hielten vor dem wohl schönsten Geschäft mit Rosen in der Rue Saint-Honoré und konnten uns nicht sattsehen: die Farben, die bunten Spiegelungen in den Mosaikwänden und dazwischen ein Mann, der auf die liebevolle Weise die Rosensträuße verpackte.
Es ist Valentine. Ich möchte Toska eine Rose schenken, nur welche? Eine rosa-rote, eine orange-rote eine rosa-orange-rote …? Endlich fanden wir die richtige leuchtende-junge-verletzliche-Yves-Saint-Laurent-rosa Rose.
Und was machte die Floristin, sie zupfte ein Blatt von der Blüte, weil sie für sie nicht markelos war. Oh, weh, die arme Rose, die nun in einer raffinierte Papierrolle verschwand als hätte sie einen weißen Verband um die „Verletzung“. Deprimiert standen wir wieder auf der Straße und gingen wortlos durch den Nieselregen Richtung Tuilerien und Louvre. Kalt war es plötzlich und ungemütlich. Auf dem Weg zur Metro riss Toska das Papier ein. Nun war ich entsetzt, es war doch so schön von dem Herrn eingerollt worden. Ja, aber die Rose müsse atmen.
Sie zog sie ganz aus der Hülle und die langstielige Schöne drohte zwischen den eilenden Menschen zerdrückt zu werden. Paris schien kein anderes Thema mehr zu besitzen, als die Rose, die es galt zu beschützen bis vor die Tür der Freunde in Neuilly.
Jetzt steht sie im kleinen Zimmer mit Blick auf den verwunschenen Garten, diese Rose, diese einzigartige selbstbewusste und fragile. Toska hat sich schon die richtige ausgesucht. Heute Abend geht es mit Gepäck und Rose wieder zurück nach Hamburg.
Schreibe einen Kommentar