We are on! – Willkommen in der schönen Welt des digitalen Klicks. Gestern ging dazu ein Newsletter raus, und ich hoffe, Ihr habt ihn bekommen, gelesen, Euch gefreut, die Events notiert. Heute morgen erwarteten mich dazu 3.959 Mail Delivery System Benachrichtigen, Tendenz steigend. Wahrscheinlich Karteileichen, die sich über das neue System aktiviert haben. – HELP! Eigentlich wollte ich es immer vermeiden, über Alltagsbefindlichkeiten der untersten Kategorie zu schreiben, so wie „Hilfe, habe meinen Knopf verloren, weiß nicht, wie ich weiterleben soll?“ – Oder: „Der Reparateur für die Waschmaschine hat sich für heute angekündigt, es ist 17.00 Uhr und er ist immer noch nicht da. Was soll ich tun?“ …

Und jetzt komme ich um die Ecke mit meinem Verzweiflungsschrei, dass es im Minutentakt pling macht und wieder kommt der Hinweis auf eine nicht ausgelieferte e-mail, die, so der Bericht, innerhalb der nächsten 5 Tage regelmäßig erneut versucht wird, dem Empfänger zuzustellen, ansonsten folgt eine weitere Nachricht. Das wäre 3.959 x 5 Tage x 20 (nehmen wir an) tägliche Auslieferungsversuche = 395.000 e-mail Benachrichtigungen bis Ende des Monats! – Ich bin erledigt. Und Tschüss, ich kann hier nicht weiter schreiben, ich muss e-mails löschen, mein virtueller Mülleimer quillt über. Mein Computer ist überlastet, ich bin überlastet. Und dazwischen verstecken sich vielleicht liebe e-mails von Euch, die mir sagen wollen, dass sie sich freuen oder dass sie mich vermissen oder oder oder … – Alles einfach blind löschen? Nein, das geht auch nicht, dann sind ja gerade die kleinen freundlichen wichtigen Nachrichten weg, die zauberhaften Formulierungen der Freundin aus Köln ausradiert und vieles andere mehr.

Mein Mann sagt immer: „Man braucht unbedingt drei Freunde: den Apotheker, den Arzt und den Anwalt“. – Mag sein, ich würde gern noch dazu addieren: den Computer-Nerd, damit er mich vor den nächsten 102.000 Mail Delivery System Benachrichtigungen rettet, und den Digital-Seelsorger, damit er meine geplagte Seele wieder zusammenflickt. Während ich diese Zeilen schreibe, hat es schon wieder mindestens 11 Mal pling gemacht …

Also, ich bin dann mal weg … auf meinem Schloss ohne Internet-Empfang. Ich werde in der digitalen Versenkung verschwinden, um mich ausschließlich der neuen Kollektion zu widmen, den Blusen Kopernikus, den Blazern Kopernikus und den neuen Modellen, von denen ich noch nichts verrate. Genüsslich widme ich mich dem Versand von hübschen Geschenkgutscheinen und Paketen und hoffe, dass Ihr den Newsletter erhalten habt, dass ihr gesehen habt, dass Ihr Euch neu für den Blog anmelden müsst, wenn Ihr täglich informiert werden wollte, was diese Wahnsinnige wieder geschrieben hat!

Abb: Bluse Kopernikus, Trench-Coat lang Kopernikus, Hose Balmain (D’Or Hamburg).

Wer mich analog sehen will: Bin heute von 10 – 19 Uhr in der MILCHSTRASSE 11. Wer mir schreiben will, der nimmt sich Papier und Stift und verschickt mit der Post. Wird unter Garantie ausgeliefert und gelesen. Kein verweigertes „Return to Sender“. Ich schick dann einen Brief zurück mit einer kleinen Überraschung drin: Birgit Gräfin Tyszkiewicz, Milchstrasse 11, 20148 Hamburg.