Die Nachricht mit dem Link bekam ich gestern von Cousinchen: Leslie Sun nomiert als eine der 500 wichtigsten Personen in der Fashion Welt. Diesmal geht es um die richtige Vogue (nicht „Vok“) und um eine faszinierende Persönlichkeit einer neuen Generation von Chefredakteurin unter der Ägide von Anna Wintour. Es ist Cousinchens beste Freundin (neben mir), und ich habe schon so viel von ihr gehört, dass ich mich beinahe als beste Vertraute im Trio mitzählen kann.
Leslie Sun stammt aus einer der reichsten und einflussreichsten Familien in Taiwan. Sie lebte in Los Angelos, arbeitete in der Boutique Mameg, auch hier eine von Cousinchens engsten Freundinnen, die mir ebenso aus vielen Erzählungen bekannt ist. Ihr seht, während unserer Strandspaziergänge wird Kampen auf Sylt zum „Global Dorf“.
Leslie studierte Graphic Design am California Institute of Arts und Business an der University of Southern California. Lange wussste sie nichts mit sich und ihrem Leben anzufangen, arbeitete an ihrem Instagram Account, der Visitenkarte für moderne Kreative. Chanel wurde auf sie aufmerksam und machte sie zum Role Model. Cousinchen damals an ihrer Seite und ich in den späteren Geschichten darüber genauso.
Immer wieder schaue ich auf ihren Account sunles fühle mich inspiriert, wie sie ihre ganz eigene Bildsprache entwickelt mit Anleihen in der Kunst und im Design, wie sie die Geschlechterzugehörigkeit auflöst und selbstreflektierende Begegnungen „in love“ sucht.
2019 wurde Leslie Sun Chefredakteurin der Vogue Taiwan. Mit der Umstrukturierung von Condé Nast erweiterte sich 2021 ihr Aufgabenbereich zum Editorial Director der Vogue Asia-Pazific Region, in dem ungefähr ein Viertel unserer Gesamtbevölkerung lebt, mit den Ausgaben India, Japan und Taiwan.
Leslie lebt mit einer Frau zusammen und beide erwarten ein Kind. Wer weiß, wohin es für sie geht zwischen Privatheit und dem lauten Fashion-Business, das so orientierungslos geworden ist. „The Party is just about Over. Here comes the Hangover“, hieß es vorgestern über die Paris Fashion Week.
So wie auf Leslies Instagram-Seite, auf den Covers und im Editorial ihrer Vogues geht es darum, die Grenzen jeglicher Art mutig auszuloten, um, wie es in der Laudation heißt, nicht nur ein Magazin neu zu erfinden, sondern auch über das Print Format hinauszugehen. Gratulation Leslie, ich werde weiter teilnehmen als ferne Freundin und neugierige Zuhörerin.
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