Im Moment fühle ich mich ein wenig wie Karl May, der seine vier Wände in Radebeul bei Dresden nicht verließ und dennoch im Geiste an die wildesten und entlegensten Schauplätze der Welt reiste. Alles dreht sich kreativ gerade um die Eisbären, Inuits, die Arktis und Antarktis, die Eroberung der Pole. Herrliches Träumen, wenn es draußen ungemütlich kalt und drinnen kuschelig warm ist. Mein Gegenspieler, was den Lebensentwurf der heimeligen Gemütlichkeit anbelangt, ist Roald Amundsen (1872 – 1928) Schon als Kind träumte der Norwegen davon, Polarforscher zu werden, verlor sich in den Entdecker Geschichten seiner Zeit und vernachlässigte darüber die Schule. Mit Note 4 bestand er sein Abi, studierte lustlos Medizin und heuerte mit Anfang zwanzig als Matrose auf den Weltmeeren an. Mit 24 Jahren nahm er an der belgischen Antarktis-Expedition teil, die ihn ganze vier Jahre unter dramatischen Umständen fern der Heimat hielt.
1911 war er der erste Mensch am geographischen Südpol – 35 Tage vor dem Engländer Robert Falcon Scott, der mit seiner Crew auf dem Rückweg elendig verhungerte und erfror. Den „Wettlauf zum Pol“ las ich das erste Mal noch während der Schulzeit und ähnlich wie bei Winnetou & Co fesselte mich die Welt der Abenteurer, Eroberer, Entdecker und Schriftsteller wie Jack London. Ein wenig davon wird auch in die neue Frühjahrs-Kollektion übergehen mit einer Blazer-Jacke, die von dem berühmten Norweger inspiriert ist.
Wenn Amundsen vorgestellt wird, dann darf Scott nicht fehlen. Die folgende Dokumentation sah ich vor einiger Zeit und fand sie fesselnd, da sie den Forscher und Wissenschaftler vorstellt und weniger den Abenteuer. Eine Charaktereigenschaft, die Scott zum Verhängnis wurde … Die Filme tragen uns weit von dem eigentlichen Kollektionsthema weg und trotzdem gehören sie als „emotionales Wissen“ zu der Entwicklung von „Polar Bears in Summer“.
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