Wir denken in diesen Monaten und Tagen viel über Mode nach. Die Fashion Show Paris geht nächste Woche zu Ende. Es folgt danach London, das Karoussel dreht sich weiter. Der Creative Chef von Balençiaga, Gemna Gvasalia, postuliert, dass Couture die nachhaltigeste Form des Konsumierens ist. Ich lese ausversehen „Culture“ statt „Couture“, auch gut und richtig. Meine Position.
Und dann sah ich gestern Nacht die Dokumentation über Martin Margiela, in der das „Phantom der Mode“ selbst im Off die Bilder kommentiert und seine Gedanken zu dem äußert, was ihn kreativ bewegt und treibt. Er hat spätestens seit den neunziger Jahren unser Avantgard-Denken von Mode revolutioniert und beeinflusst, bis heute.
Erneut bin ich tief beeindruckt und packe heute früh meine paar Vintage Teile, die ich von ihm besitze, zusammen für ein Fotoshooting im Regen am Strand. Ich denke an sein Weiß und wie sich die Silhouetten schemenhaft verflüchtigen.
Mir bleibt in Erinnerung, wie er die Mannequins in seinen Shows aufforderte zu lächeln und mit den Zuschauern Kontakt aufzunehmen.
Ich lache gegen den Regen gegenan, meine Haare triefnass, versuche meine Handy-Kamera vor der übergroßen Welle zu retten. Wie schön Margielas Silhouetten, die überlangen Arme, die weiten Hosen. Alles wirkt so „arty“, so künstlerisch.
Es ist Sonntag und draußen regnet es. Wir könnten uns in eine Ecke verkriechen, um diesen Film zu sehen, der zeigt, wie wertvoll Kreativität und Mode sind, immer gewesen, auch wenn wir das Wissen darum zwischendurch mal verloren haben.
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