Es ist noch zu früh, dem jungen Jahr ein Motto aufzudrücken, ist es doch gerade mal 12 Stunden alt. Es gab Einflüsterungen wie „mystisch“. Vielleicht?! Aber in dieser Sphäre bewege ich mich schon seit Monaten, nicht zuletzt durch die Arbeit an der Edition „Ruwenzori“ mit Fotografien aus Uganda, die dieses Wort verdienen.
Abb: Tuch Ernst Haeckel (€ 198), Beutel Ruwenzori, gibt es als Geschenk bei jeder Bestellung.
Für heute suche ich ein neues Wort, das diesem Neujahrstag und dem, was folgen könnte, gerecht wird: absurd. Ich liebe den Begriff jetzt schon. Ein Phänomen, das jeglicher Logik widerspricht, so das Lexikon, ein Vorkommnis, das keinen Sinn ergibt, das sich gegen die Gewohnheit des Verstandes stemmt.
Abb.: Alte Jogginghose, dadrunter kurze Dsquard Jeans, barfuss in kaputten Uggs, Haeckel Gürtel, Woll-Cashmere Pullover, Rucksack Vivienne Westwood mit Haeckel Medusen. Geht hübscher, passt aber gerade so für mich.
Was absurd ist, das bestimmt die jeweilige Epoche, die Zeit, die Konvention und der Rahmen des individuellen Denkens. Was gestern absurd, ist es heute nicht unbedingt mehr, was für den einen normal, ist für den anderen grotesk, irrwitzig, ohne Sinn und Verstand.
Wer hätte am 1.1.2020 vorausgesehen, wie die folgenden Monate alles verändern würden. Hätte man mir erzählt, dass ich heute früh baden gehe und anschließend bei Kerzenschein am Meer picknicke, ich hätte gesagt, es wäre „absurd“, „verrückt“, „unmöglich“. So geschehen! Neue Realität. Ich tausche „abstrus“ gegen „zauberhaft“ und lebe das Undenkbare. Herrlich absurd!
Wenn wir dem jungen ersten Tag in 2021 das Prädikat „absurd“ verleihen, dann dehnen wir unsere Denkmöglichkeiten himmlisch weit aus, dann stehen wir mit einem Bein in dem Phantastischen und mit dem anderen fest und entschlossen in der Realität.
So fühlte es sich an zwischen eisigem Wasser (4°C) und feuchtem Sand (gefühlt 2°C), mit hohen Wolken und scheu flackernder Kerze „Hoffnungsschimmer“, windstill, bereit für neues Gedanken Gut.
Wer kann schon sagen, ob es ein gutes oder ein schlechtes Jahr wird. Lassen wir es ein wenig laufen, hören wir auf mit dem ständigen Definieren, auch das widerstrebt dem Absurden. Ein Toast auf das Neue Jahr, es wird schon irgendwie (absurd).
Fortsetzung folgt. Dr. Karen Michels und ich werden das nächste Mittagessen diesem Thema widmen. Nicht in den geschlossenen Räumen im Tempel von 1844, sondern draußen davor, an hübsch gedeckter Tafel unter dem Wellblechdach der Autowerkstatt vor der Apsis-Ruine, eingehüllt in dicken Pullover und Schal. Absurd. Vielleicht wird es nieseln oder sogar schneien, dann wird es noch absurder. Kann es kaum abwarten.
Euch allen ein gutes, erfülltes, gesundes Neues Jahr mit ein paar schönen absurden Momenten!
Da wär ich gern dabei auf Sylt. Nichts lenkt ab von Himmel, Sand und Meer.