Seit wenigen Tagen hängen, ach nein, schweben, die neuen Objekte von Magpie Art Collective aus Südafrika bei uns in der Poolstrasse in Hamburg. Mit einem freundlichen Nicken habe ich sie begrüßt. Ja, sie gefallen mir, aber erst heute bleibt mein Blick auf ihnen ruhen, studiere ich den fantasievollen Reichtum der Details. Großstadt-Poesie, wenn sich dazu die Häuser der Straße im Schaufenster spiegeln.

Little Green Chandelier, 80 x 60 cm, € 2.600

Wieder sind es die kleinen Dinge, die uns erfreuen, ablenken, die plötzlich einen Sinn machen, wo anderes keinen mehr ergibt. Ich ahne die kontemplative Begeisterung der Künstler, Stück für Stück alles wieder neu zusammenzufügen. So etwas kann man wie einen Heilungsprozess betrachten. Perlen und Scherben verbinden sich zu einem vegetativen Gestrüpp, das mit dem Außen fröhlich konkurriert. Meine Neugierde geht in ein Staunen über.

Wir alle sind Weltmeister*innen im Wegwerfen: Spielzeug, Flaschen, Glas, Blechdosen, Schmuck, Garnrollen, Porzellan …. Es hat sich für uns ausgelebt, hat keine Nutzen mehr oder ist nur schnöde Verpackung gewesen. Nun wird es in dem neuen Kontext wieder wertvoll als opulentes Ornament, das fremde Geschichten erzählt.

Blend Chandelier, 130 x 80 cm, €3.200

Ist das nicht auch politisch, wie beinahe alles, was wir gegen die großkotzige Ignoranz der Mächtigen stellen? Magpie Art Collective versteht sich als Social Art Project.

Wenn einmal das Sehen umgelenkt wird, dann steckt darin eine enorme Kraft. Mich haben dieses kreative Gewusel, diese versteckten Kleinode des Alltags heute morgen auf jeden Fall bereichert. Und nun in den Tag. It’s a Dienstag!

„Wunder voll“ schreibt gerade ein Freundin. Treffender hätte ich es nicht beschreiben können!