Gestern war Toska auf der Freitags Demonstration in Berlin. Ich schrieb kurz davor am Morgen meinen Beitrag über das neue Holland Motiv in der Kollektion und das „Zuviel“ an Wasser. Abends saß ich dann im Zug nach Sylt, die schöne Marschlandschaft flog vorbei und ich las die Süddeutsche Zeitung, die den „Aufruf der jungen Klimabewegung an die Welt“ im Original abgedruckt hatte. Dieser ist hier nahezu ungekürzt wiedergegeben! Die Antwort der Erwachsenen dazu folgt morgen, zur Europawahl. Das T-Shirt gibt es schon heute bei uns: Grenzenlos denken.
„Heute (Anm:.24.5.) gehen wir in großer Zahl in 110 Ländern bei mehr als 1350 Veranstaltungen auf die Straße und fordern, dass Regierungen umgehend einen sicheren Weg beschreiten, die Erderwärmung unter 1,5 Grad Celsius zuhalten. Wir haben Wochen und Monate damit verbracht, diesen Tag vorzubereiten. Wir haben zahllose Stunden organisiert und mobilisiert, in denen wir auch einfach mit unseren Freunden herumhängen oder für die Schule hätten lernen können.
Wir, Kinder und junge Erwachsene, haben festgestellt, dass wir keine Wahl haben: Jahre sind mit Gerede vergangen, mit unzähligen Verhandlungen, mit nutzlosen Vereinbarungen zum Klimawandel, Firmen, die fossile Brennstoffe fördern, durften jahrzehntelang ungehindert in unseren Böden schürfen und unsere Zukunft abfackeln. Politiker wussten seit Jahrzehnten über den Klimawandel Bescheid. Sie haben ihre Verantwortung für unsere Zukunft bereitwillig Profiteuren überlassen, deren Suche nach schnellem Geld unsere Existenz bedroht.
Wir haben begriffen: Wenn wir nun nicht damit beginnen, für unsere Zukunft einzustehen, wird niemand anderes den Anfang machen. Wir selbst sind die, auf die wir gewartet haben. (…)
Wir haben das Gefühl, dass viele Erwachsene noch nicht ganz verstanden haben, dass wir jungen Leute die Klimakrise nicht allein aufhalten können. Tut uns leid, wenn Sie das nicht wahrhaben wollen. Aber das ist keine Aufgabe für eine einzelne Generation. Das ist eine Aufgabe für die gesamte Menschheit. Wir jungen Leute können unseren Beitrag für einen größeren Kampf leisten, und das kann einen großen Unterschied machen. Aber das funktioniert nur, wenn unser Aufschlag als Aufruf verstanden wird. (…) Es geht darum, Linien zu überschreiten – es geht darum zu rebellieren, wo immer man rebellieren kann. Es geht nicht darum zu sagen, „Yeah, was die Kids da tun, ist großartig, wäre ich noch jung, würde ich so was von mitmachen“. Das hilft uns nicht weiter, aber jeder kann und muss mithelfen.
(…) Es ist Zeit für uns alle, massenhaften Widerstand zu leisten – wir haben gezeigt, dass kollektive Aktionen funktionieren. Wir müssen den Druck erhöhen, um sicherzustellen, dass der Wandel passiert. Und wir müssen ihn gemeinsam beschleunigen. (…) Das wird nicht der letzte Tag sein, an dem wir auf die Straße ziehen müssen, aber es wird ein neuer Anfang sein. Wir zählen auf Sie.
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