Wieder einmal verzweigt sich die CHILDHOOD Kollektion, denn zu den Kinderbuch-Illustrationen der Exil-Russin Iya Voinich addieren sich die Pflanzen und die Tierwelt. Erneut blättere ich im graphischen Werk von Alexander von Humboldt, und lande, Zufall oder nicht, bei seinen Schmetterlings-Tafeln (um 1817).

Schmetterlinge stellen mit über 160.000 verschiedenen Arten die größte Insektenordnung dar, entsprechend trifft sie das Artensterben am heftigsten. Ihre natürlichen Lebensräume verschwinden, Gärten, grüne Freiflächen, Moore, Wiesen und Wälder. Dazu kommt eine industrialisierte Landwirtschaft mit dem Einsatz von Pestiziden. Auch so eine Verästelung, in die hinein die aktuelle Kollektion führt.

Schon als Kind verfolgte ich, rücklings auf dem Rasen liegend, diese bunten zarten Zauberwesen, wie sie von Blüte zu Blüte flatterten. Es hatte etwas Hypnotisches, ähnlich wie das Beobachten der ziehenden Wolken am Himmel.

Schmetterlinge sind „transformatorische Wesen“, so die Freundin. Sie wandeln sich. Noch im 18. Jahrhundert nannte man sie „Tagvögel“ und „Nachtvögel“. Im Altgriechischen werden sie als „ψυχή“ (psyche) bezeichnet, übersetzt mit „Hauch, Atem, Seele“. Schon sind wir in einer kindlich, ursprünglichen Betrachtung, dass alles eine Wesenhaftigkeit besitzt.

Ich schneide, experimentiere, und lasse Euch ein wenig daran teilhaben, wie die Schmetterlinge für die Seiden-Tücher die Traumlandschaft erobern. Nun braucht es noch ein wenig Geduld, damit die Motive auf die verschiedenen Stoffe gelangen. Die Ersten werden schon in der nächsten Woche fertig.