Bewusst habe ich nicht die Überschrift „Diderot et d’Alembert“ gewählt, sonst denken alle eifrigen Blogleser*innen gleich an die Kätzchen von Roma mit selbigem Namen. Es geht vielmehr um die großen Denker, Historiker, Schriftsteller und Wissenschaftler Denis Diderot und Jean Baptiste le Rond d’Alembert, die das Wissen der Welt in Büchern zusammenfassen wollten. Hört sich doch ganz nach Larry Page und Sergey Brin an, die Erfinder von Google. Sie sollen es ähnlich gesagt haben, nur 250 Jahre später.

ENCYCLOPÉDIE DES SCIENCES, DES ARTS ET DES MÉTIERS


„Tatsächlich zielt eine Enzyklopädie darauf ab, die auf der Erdoberfläche verstreuten Kenntnisse zu sammeln, das allgemeine System dieser Kenntnisse den Menschen darzulegen, mit denen wir zusammenleben, und es den nach uns kommenden Menschen zu überliefern, damit die Arbeit der vergangenen Jahrhunderte nicht nutzlos für die kommenden Jahrhunderte gewesen sei; damit unsere Enkel nicht nur gebildeter, sondern zugleich tugendhafter und glücklicher werden, und damit wir nicht sterben, ohne uns um die Menschheit verdient gemacht zu haben.“ (Diderot, Band 5, 1751)

Denis Diderot, Gemälde von 1767

Die Entstehungsgeschichte der 17 (später insgesamt 35 Bände) liest sich wie ein Krimi von zermürbenden Kämpfen mit der Zensurbehörde des Königs und der Kirche, die auch ihre Finger mit Spiel hatte. Was ist Wissen? Wissen ist Macht, die von den Herrschenden manipuliert war und wird. Den Produktionsverlauf prägten Flucht, Verhaftung, jahrelangen Unterbrechungen, Kriege, Missgunst und Rivalitäten. Friedrich II von Preußen wollte die Encyclopédie für sich gewinnen. Katharina die Große in Russland hätte sie am liebsten unter ihrem Namen veröffentlicht. Die französischen Buchhändler waren begeistert und blockierten zugleich. Dazwischen gab es zum Glück u.a. die berühmte Madame de Pompadour, Geliebte Ludwig XV, die schützend und fördernd ihre Hand über die Encyclopädisten hielt (nicht die einzige Frau übrigens, die tatkräftig im Hintergrund bei der Entstehung mithalf).

Jeanne-Antoinette Poisson, genannte Madame de Pompadour (1721 – 1764)

Insgesamt arbeiteten nicht nur Diderot und d’Alembert an dem vielbändigen Werk, sondern über 142 Personen, darunter so berühmte Persönlichkeiten wie Voltaire oder Jean-Jacques Rousseau. Sie verfassten auf 18.000 Seiten insgesamt 71.818 Beiträge, sortiert nach dem Alphabet, geprägt von den Gedanken der Aufklärung und von John Locke, über den wir gerade mit seinem Apfelbaum gehört haben. Es ging den Autoren um das Wissen aller (!) Menschen, allein dieses Gleichheitsprinzip war schon eine Revolution für sich am Vorabend der Französischen Revolution (1789). Elf zusätzliche Bildtafelbände mit 2.885 Kupferstichen und dazugehörigen Erläuterungen gehören außerdem und wesentlich zur Encyclopédie.

Als ich vor ein paar Wochen mit Toska durch ihr Viertel in Paris schlenderte, stöberten wir auch in einem kleinen Antiquariat. Da standen sie, die 17 Bände der Erstausgabe. Was für ein Gefühl, und was für ein Auftakt in meine neue Kollektion. Mein Puls ging höher, während Toska cool blieb: „Aber Mami, wir sind in Paris.“ Na und, hier ist das Werk von Diderot und d’Alembert, ein Stück Geistesgeschichte. Preis € 55.000 wie mir die freundliche Mitarbeiterin verriet. Freu ich mich eben wie so oft für zwei und nehm Euch gleich dazu!

Für die Encyclopédie erfand man im 18. Jahrhundert das Mittel der Subskription, um diese aufwendige und kostenspielige Arbeit zu finanzieren. Das Vorhaben war ein enormer Erfolg, es fanden sich über 4.000 sogenannte „Subskribenten“. Allein bis 1789 wurden rund 25.000 Bände verteilt. Heute soll es noch etwa über 1.000 komplette Ausgaben geben, wie mir die Buchhändlerin erzählte.

Encyclopedia„. Bei Diderot und d’Alembert findet meine Kollektion ihren Anfang. Und genauso wie ihr pfiffiger Verleger André-François le Breton bediene ich mich auch der Subskription, der Vorfinanzierung auf den zukünftigen Kauf. Die Motive stammen allesamt aus Meyer’s Konversations Lexikon von 1895 mit insgesamt 19 Bänden und wunderschönen Bildtafeln.

Wer möchte, kann sich beteiligen mit einer Summe entsprechend den eigenen Vorlieben und zukünftigem Einkauf. Gerne berücksichtigen wir Sonderwünsche wie Modelle, Stoffkombinationen und Maßanfertigung. Zusammen fühlt sich die kreative Arbeit bereichert an, wird zu einer geteilten Idee und ihrer konzentrierten Umsetzung. „Sens et sensualité“, wie Diderot es nannte, eine Mischung aus Vernunft und Sinnlichkeit.

Die Kollektion „Encyclopedia“ beginnt mit den Buchstaben A (Äpfel, Arctic Fauna) und P (Pilze) und umfasst damit die Themen von Flora, Fauna, Funga. Für mehr Informationen schreibt mir oder ruft mich an (0172-4313905).