Nun haben wir’s: Sylt ist wieder eine Insel und bleibt bis auf weiteres gesperrt für Touristen. Ich richte mich also in Hamburg in der Milchstrasse „häuslich“ ein und schreibe meine Briefe an Euch da draußen, die ihr vielleicht im Home-office seid oder im Sessel sitzt über einem Buch gebeugt, die ihr Euch Sorgen macht, wie lange dieser Zustand noch andauert, was er alles für Veränderungen mit sich bringen wird.
Machen wir das Beste daraus und kommunizieren wieder auf old-school Weise mit Briefen, die von A nach B reisen, mit Gesten und Luftküssen von Tür zu Tür, über die Straße hinweg in das Auto der Freundin … Italien kultiviert das Balkon-Theater mit Gesangseinlagen und Pantomime. Erobern wir uns die Freiräume von mindestens zwei Metern zwischen Mensch zu Mensch.
Wir halten Abstand und spüren trotzdem die Nähe. Das ist doch etwas ganz besonderes, wo wir uns sonst allzu oft ritualisiert in den Arm genommen haben und Distanz fühlten. Lernen wir eine neue Begegnung von Herz zu Herz, von Lächeln zu Lächeln. Und dann schreib ich den nächsten und den übernächsten Brief, während der Graf auf Sylt die Frühlingssonne und ein unfreiwilliges „Splendid Isolation“ genießt, wie die Insel Briten früher immer sagten.
Wir haben geöffnet von 11 – 19 Uhr (noch) und freuen uns auf Besucher mit allen Regeln des aristokratischen Abstandes, der leichten schmunzelnden Verbeugung voreinander, wer will, kann wie Freundin Rixa auch einen Knicks machen. Auf den Handkuss wird verzichtet, aber keineswegs auf die kreative Styleberatung. Und wer nicht vorbei kommt, dem schicken wir gern einen Brief mit einer Auswahl von den schönsten Modellen nach Hause. #bittebleibtgesund
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