Was schreibt man heute, wo doch alles offen ist, was den Ausgang der Wahlen, das Schicksal Amerikas und so vieler, vieler Abkommen und dringender Aufgaben in der Welt anbelangt. Fashion hält kurz mal die Luft an. Seit den frühen Morgenstunden läuft bei mir die Live-Berichterstattung. Biden verliert Florida, gewinnt Arizona und ein amtierender Präsident, der den Titel nicht wert ist, erklärt sich vorzeitig zum Sieger.
Bedrückt gehe ich zum Strand, der Mond steht noch hoch oben, es weht ein eiskalter Wind aus West. Ich muss an Leibniz (1646 – 1716) denken und an Roma’s Vortrag vor einem Jahr: „Alles ist für das Beste in der bestmöglichen Welt“, das habe ich nie verstanden. Wird denn immer alles wirklich gut?
Stürmisch peitscht mir die salzige Luft ins Gesicht. Ein Regenbogen. Ich werd da jetzt reinspringen, egal wie kalt es ist. Nur so bekomme ich meinen Kopf frei und dann rufe ich meine Tochter Roma an, die ist in Toulouse in der Kochausbildung für französische Spezialitäten. Kein guter Moment gerade, seit drei Tagen haben sie kaum ein to-go-Menue verkauft.
Sie klingt übernächtigt, hat natürlich auch vorm Fernseher gehangen und tut es immer noch. Sie erklärt mir noch einmal den großen Philosophen des 17. Jahrhundert (übrigens ein Zeitgenosse von Spinoza). Und dann höre ich im Stillen Steffi aus Köln, wie sie mir leise zuflüstert, ich soll „ihren“ Leibniz nicht kaputt machen. Wir können eben nicht immer alles verstehen.
Was sagt denn Voltaire (1694 – 1778) dazu, der sich zum später geborenen Gegenspieler von Leibniz machte? Sein symbolisches Bild, dass man sich um seinen eigenen Garten kümmern muss, wurde unendlich oft interpretiert.
Ich bin keine Philosophin, ich lausche Roma und versuche es mal auf meine Weise zu formulieren: Wenn Du selbst Dein eigener Gärtner bist, dann achte darauf, dass Dein Garten gut wird, schön wird, dass er zum Besten aller Gärten wird. Heißt, nimm die Dinge in die Hand und kümmere Dich. Wenn Du willst, dass die Welt eine bessere wird und vielleicht sogar die Beste aller möglichen Welten, dann mach sie dazu!
Und nun warte ich, dass gleich das Telefon aufgeregt klingelt und meine Töchter Alarm schlagen. Nein, so darf ich es nicht sagen, das ist viel zu simpel. Doch darf ich: Ich bin Bloggerin und hau es einfach mal so raus! Als Aufforderung weiter zu denken …
Liebe Birgit,
ich möchte Dir heute noch einmal Danke sagen . Ich freue mich jeden Tag auf Deinen Blog, der mich aus meinem Alltag holt und Ruhe in meine Gedanken bringt.Und ich möchte Dir sagen das Du eine bildhübsche Tochter hast mit einer unglaublich natürlichen Ausstrahlung.
Alles Gute für Euch !
Liebe Bärbel, vielen Dank. Und blitzgescheit ist sie auch, denn sie war meine Referentin für „Töchter erklären Müttern die Welt“. Komm mal vorbei, dann können wir ein wenig plaudern. Alles Gute für Dich zurück. Bleib gesund.