Es ist kalt, es ist grau, es ist feucht … Wenn man mich fragen würde, ob ich heute Lust auf Shopping hätte, ich würde vehement den Kopf schütteln. Gäbe es die innere Option (die äußere wäre nicht unbedingt das Problem), so würde ich mich unter der Decke einkuscheln und vielleicht zum 30sten Mal “Krieg und Frieden” auf Video schauen. Stattdessen sitzen wir in unserem herrlich warm und inspirierenden Concept Store in der MILCHSTRASSE 11 und witzeln über den neumodischen Begriff des “Destination Stores”, heißt: Ein Geschäft, für das man bereit ist, einige Mühen und Wegstrecke auf sich zu nehmen. Ganz nach dem Motto: Nicht der Weg ist das Ziel, sondern das Ziel ist das Ziel. Was macht im Luxussegment den “It-Store” aus? Auf keinen Fall ein Discount- oder “Killer” Preis. Der Schrank ist sowieso voll und wir brauchen eigentlich nichts. Etwas Spannendes sollte es sein, das wir frisch entdecken à la “be the first to know!” + “be the first to get”. – Ja, bestimmt! – Ein anregendes Plaudern bevor ich mit mir selbst in den eigenen 4-Wänden spreche. – Auch gut! – An der Auslage vorbei schlendern und ein wenig hier und da probieren, ohne, dass ich kaufen muss und mich eine “Kann ich helfen”-Verkäuferin nervt. – Würde für mich zutreffen! – Die Chance auf einen überraschenden Kauf, der mich glücklich macht, egal wie groß, egal wie teuer … ein Buch, ein Schal, eine Vase, ein Rock, ein Gürtel, eine Lampe…. Der Akzent liegt auf “überraschend”. – Gehört auch dazu! – Kaminfeuer, ein Drink, ein Kaffee und ein wenig sinnend-friedliches Verweilen. – Warum nicht!

KaminfeuerMarie's Corner, Rags2Riches Design

Es ist immer noch ungemütlich draußen, mittlerweile dunkel. Ein guter Bekannter hat unseren “Destination Store” in der MILCHSTRASSE 11 angesteuert, obwohl er nur mit Labrador Frieda Gassi gehen wollte. Er hat den weißen “Humphrey” Schreibsekretär gekauft. Well done! Wir haben gelacht, eigentlich spart er für die Reise in die Sonne. Eine charmante Sopranistin auf Selbstfindungskurs will unbedingt wiederkommen und hat schon eine Aufzählung ihrer figürlichen Handicaps hinterlassen. Die nächste ist mit kuscheligem Schal davon, nicht ohne das sehnsuchtsvolle Gemälde zu reservieren. Der Rest hat sich nicht aufgemacht oder ist am “Ziel” vorbei Richtung Supermarkt gedriftet für eine gute Flasche Wein, um die Endwehen den Winters zu überstehen. – Dann eben das nächste Mal!

Humphrey Qitoya