… ist tot, er starb am 18. Mai 2023. Da hieß er immer noch Helmut Berger, das ist aber auch beinahe schon alles, bis auf die Erinnerungen, die ihn zu einer Legende machten. Gestern Abend blieb ich an dem Bild hängen, das ich heute morgen zum Titel dieses Beitrages mache. Wie kann jemand so schön sein, alles in einem Gesicht und in einer Haltung verkörpern, was Philosophen, Künstler und Literaten über dieses Phänomen „Schönheit“ gedacht und geschrieben haben?
Solche Wesen kommen auf die Welt, um zu vergehen, tragen in sich das Geheimnis des ewigen Moments, besitzen die Brutalität, uns zu zeigen, wieviel weniger wir sind. Sie nehmen sich und sind unerreichbar. Schönheit ist nicht nur gütig, sondern auch zerstörerisch, tragisch, zerbrechlich. Ohne sie gäbe es keine Kunst und keine Filme, wie sie Luchino Visconti mit Helmut Berger geschaffen hat.
Einer meiner Lieblingsfilme ist „Gewalt und Leidenschaft“ (1974) mit Burt Lancaster als Professor, der für sich allein und zurückgezogen in einem Palazzo in Rom zwischen Kunst, Büchern und Musik lebt … bis die reiche exzentrische Gräfin (Silvana Mangano) mit ihrem Liebhaber (Helmut Berger) und ihrer Familie in sein Leben platzt. Die ausgewählte Szene rührt mich zu Tränen, bewusst habe ich sie in der Originalsprache gelassen, sie wird nur noch eindringlicher.
So ist das mit dem Leben, wenn wir zu den stillen Beobachtern werden: schmerzhaft, einsam und schön. – Eine Hommage an das Ewige und die Vergänglichkeit.
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