Ich habe ein neues Wort des Tages, oder Monats oder gar Lebens: „Boro“. Es ist japanisch und heißt „zusammengeflickt“. Die arme Landbevölkerung nähte einen Flicken nach dem anderen über die zerrissenen und dünn gewordenen Stoffe der Mäntel, Hosen, Kleider … – weil sie nichts anderes besaßen, aber auch aus Respekt vor dem Material und der Handarbeit sowie aus Liebe zu dem Stück. Daraus entstand eine Haltung gegen unsere Wegwerfgesellschaft und für die Schönheit des Gelebten. Ich „boro“ gerade im übertragenen Sinne und kombiniere alle Saisonen zu Bildern und Outfits mit ganz neuartiger Inspiration. Es werden Materialien gemixt, die eigentlich nicht zusammen gehören. Unsere langen Strickschals waren schon immer „boro“ aus den verschiedensten Farben und Garnen. Im Atelier entstehen in diesen Wochen Unikat-Blazer und Blusen mit eingesetzten Stoffstreifen …

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Und wie „boro“ ich mich durch’s Leben? Roma e Toska sucht ein „Stammhaus“, eine neue Bleibe, groß, hell, ein wenig bohemian-verlebt. Es wird eine Mischung aus fremder und eigener Vergangenheit, „boro“ einzigartig! Fortsetzung folgt dazu. – „BORO – Stoffe des Lebens“ nannte das Museum für Ostasiatische Kunst in Köln seine Ausstellung 2015, Impulsgeber für unsere Frühjahr/Sommer Kollektion. Ich nenne BORO ein Lebensprinzip und denke, jedem fällt dazu seine eigene Geschichte ein in positiver „Bejahung der Unbeständigkeit allen Seins“.

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Today, I have a new word of the day, or the month or even of life: „Boro“. It is Japanese and means „patched together“. The poor peasants repaired their clothes by sewing stripes of fabric on the destroyed coats, pants or dresses … because they had nothing else to wear but also in respect for the craftsmanship and the love for the piece. It develops a movement of deep regret against our society of waste and fast fashion and in love for the beauty of life.

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I „boro“ too in some way by combining all different seasons to images and outfits of new inspiration. Materials are mixed together which do not originally belong together. Our long knitted scarves are „boro“ of different colors and yarns. In our studio we create one-and-only pieces with patched textile stripes. And how do I „boro“ in life? Roma e Toska searches for a new headquarter, big, bright, a little bit bohemian-shabby. A mixture of external and internal past, „boro“ unique. I will keep you informed. „Boro – The Fabric of Life“ was the title of an exhibition at the Museum of Ostasiatischen Kunst“ in Cologne in 2015, an inspiration for our spring/summer collection. I call „boro“ a principal of life and I am sure each of you knows more than one story in „the positive affirmation of the transitory nature of all existence“. 

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