Gestern Morgen ging es hoch her nach meinem Post über „The World is Burning“ und meinem Appell, sich einzumischen, das Leben zu befragen. Das „es geht um Alles“, wurde hart befragt, infrage gestellt. Wie kann ich es leisten als Fashion-Designer, den persönlichen Wandel einzuleuten? Was bedeutet politisch für mich? Mindestens eine Stunde hing ich am Telefon, mein Kopf lag schon neben mir, guillotiniert als Mode-Tussi. Dazwischen Anrufe, dass sie es gut finden, dass ich so etwas schreibe, dass sie es als motivierend und auffordernd empfinden…
Dann gingen die Diskussionen im Atelier weiter: darf sich Mode mit den großen Fragen und Problemen unseres Lebens verbinden? Wird es nicht oberflächlich? Missverständlich? Mutiert es zu einer PR-Kampagne? – Klar, kann es alles werden bzw. so verstanden sein, das ist das Risiko. Aber Mode ist Kommunikation und wie die oft von mir zitierte Diana Vreeland in den 1960er Jahre sagte: Fashion is all!
Also mische ich mich ein, mit meinen Mitteln, wie schon gestern geschrieben. Ich gebe den Anstoss und mache selbst mit! Und wenn sich die Diskussion gestern Abend bei Life-Musik unten am Strand in Kampen fortsetzt und Leute überlegen, die so etwas nie zuvor überlegt haben, mit mir auf die Straße zu gehen, am 20. September und darüber hinaus. Dann ist doch alles gut. Dann ist ein Anfang gemacht und der Prozess des Denkens und Veränderns setzt sich fort … – Ich meine es ernst! Was meint Ihr?
Anm.: Titelbild: Enthauptung Marie-Antoinette, 16. Oktober 1793.
E-mail dazu heute morgen von Dr. Karen Michels: Liebe Birgit, Du leichtfüßiges Wesen voller Esprit, Humor und gesellschaftlichem Verantwortungsbewusstsein, hier ein Leidensgenosse! Thomas a Becket – Kopf (Schädeldecke – aber das genügte ja auch) ab, aber heute ein Heiliger….😉 Und wie man an ihm wieder so schön sieht: Nicht nur Mode, sondern Kleidung überhaupt ist ja pure Kommunikation – wir wissen es. Amore Karen
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