Ich bin in Panik, besser gesagt, ich bin in „großer Panik“, denn Übermorgen ist der 1. Dezember und damit Auftakt für den Adventskalender, den meine beiden Töchter unabhängig voneinander und trotz Volljährigkeit genauso einfordern wie das Eiersuchen zu Ostern. Mein Mann ist in Polen und mein „Klumpfuss-Radius“ ist auf wenige 100 mts. beschränkt, was die Einkaufsvielfalt enorm eingrenzt. Letztes Jahr reiste Toska kreuz-und-quer durch Indien und ich hatte einen Papier-Wunsch-Kalender gebastelt, der nur bedingt Begeisterung hervorrief, eher ein gedehntes „Oh Mami!“ erntete.

Adventskalender

Roma erhielt das Jahr zuvor einen e-mail Kalender, in dem ich jeden morgen in Herrgottsfrühe ein Bild samt Brief online an sie schickte. Fand sie gut, aber dennoch blieb der Kommentar hängen, ob ich mich vielleicht für das „Wort zum Sonntag“ anmelden sollte.

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Diese verwöhnten Mädels! Gehen wir in die Historie: Zunächst war der Adventskalender Zählhilfe, man legte Strohhalme für jeden Tag in eine Krippe oder malte einen Kreidestrich an die Tür (sehr kostengünstig). Soweit im 19. Jahrhundert. Ich erfreute mich noch an dem Papier-Türchen, hinter dem sich ein Bild versteckte (Schlitten, Engel oder Kerze). Diese Begeisterung mit fünf Jahren wurde niemals mehr eingeholt, auch nicht von den Schokoladen-Kalendern, bei denen man einfach die Schokies aus den kommenden Tagen rausschüttelte. – Aber das gehört alles in das vergangene Jahrhundert. 2016 stellt neue Ansprüche, die ich bislang noch nicht erfüllen konnte. Ein Schmink-Kalender – doof! Ein Gutschein-Kalender, die Katastrophe, da gleich klar ist, dass die Zeit zum Adventskalender-Shoppen fehlte. Der karitative Kalender – immerhin eine Option …

Shopping Queen Adventskalender

Wir könnten es so machen, wie die Freundinnen in Moskau: Tauschen!

Moskau Tsum

Ihr bringt mir morgen (30.11.) etwas für meinen Adventskalender und bekommt etwas für Euren! Nennen wir ihn den „Jule-Klapp-Kalender“. Milchstrasse 11 in Hamburg-Pöseldorf. Ich bin bereit!

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Anmerkung: Der Begriff „Julklapp“ kommt aus dem Schwedischen und bezeichnet ein „Geschenk“, das jemand vorbei bringt und dabei kurz an die Tür klopft. … Ich addiere: Und der im Tausch ein anderes Geschenk erhält.