Wieder einmal so ein Tag: abends spät noch in Hamburg im Geschäft Milchstrasse 11, kurz vor Mitternacht ins Bett, um 5.00 Uhr in der Früh raus, dann in den Zug nach Sylt, die Zeitung, die e-mails, die Notizen, mit dem Kopf im gestern, jetzt und morgen … Erst als die Boutique in Kampen umgestaltet, geöffnet und die ersten Kundinnen betreut waren fiel mir ein … da war doch noch was: Richtig! Roma hat Geburtstag! 23 ist sie jetzt, in Berlin für’s Patty Smith Konzert, schläft auf der eigenen verschenkten Couch, die jetzt bei Freunden im Prenzlauer Berg steht, das richtige Bett ist gerade nach Toulouse gewandert samt meinem Römchen. Sie ist das „Roma“ von Roma e Toska, doppelter Löwe mit Sanftmut und brüllendem Herrscheranspruch.
Ihr Kleiderstil: Crazy, unangepasst zwischen unmöglich und inspirierend. Der Schrank gestopft von Pucci bis Flohmarkt, kombiniert mit dem, was die Mutter so kreiert. Spezialität: im Yves Saint Laurent Vintage Kostüm zum Imbiss. Der Hut mit der Seidenblüte, gebastelt aus der Süddeutschen (leider die Seite mit den Todesanzeigen). Die Haare: von lang auf kurz, von blond auf schwarz, auf lila, auf weiß …
Bei der Geburt wollte sie stürmisch auf die Welt und dann doch nicht, wohlwissend, dass man sein Leben lang nicht mehr dort hinein zurück kann. Und dann! Dann war sie eben Roma, immer schon dieses Gesichtchen, mit den wachen Augen, dem lachenden Mund, der ständig plapperte – Roma-Wikipedia. Philosophie, Anthropologie, Religionswissenschaften … Mal schauen, was noch so kommt. Wir durften ihr ein wenig lauschen bei der Reihe „Töchter erklären Müttern die Welt“ mit Vorträgen zu „Leibnitz und Voltaire“ oder den „Vertragsphilosophen Hobbes, Locke und Rousseau“.
Abb.: Roma bei der Eröffnung Milchstrasse vor einem Jahr.
Familiär umgeben von Alphatieren bleibt mir nichts anderes übrig, als den Ball flach zu halten und zu beobachten. Que Sera Sera. Übermorgen kommt sie auf die Insel und bleibt für eine Woche. Mit Sicherheit werden wir uns streiten (Nasenpiercing, neues Tattoo oder was weiß ich), wir werden ein paar Tränen vergissen und dann uns lachend in den Armen liegen. Geht nicht anders so zwischen Krebs und Löwe.
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