Gerade sitzen die Millennials (2000-Geborgene) und büffeln für’s Abi. Mütter kochen und umsorgen, damit die Youngster sich voll auf die Klausuren vorbereiten können. Und dann: Reisen, Autos, Shoppen … – oder sich dem Konsum verweigern, um die Welt nachhaltig zu retten? Vor ein paar Tagen las ich einen Report aus den USA, nachdem die Millennials allein in den Vereinigten Staaten jährlich mehr als 200 Milliarden Dollar ausgegeben und „by the end of 2018, they will have more spending power than any other generation“ (Quelle: Business of Fashion). Die meisten von ihnen wollen „fair trade“, nachhaltig und verantwortungsbewusst kaufen, aber tun sie das wirklich?

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Nein, sie shoppen „fast fashion“, obwohl sie wissen, wie die Produktionsbedingungen in Bangladesch und anderswo sind. Vivienne Westwoods „Buy less but the right things“ ist bei dieser Generation noch nicht angekommen, Das „mehr“ ist wichtiger als das „was“. Immer noch ist es besser drei T-Shirts zu kaufen als das eine, das man liebt und trägt und trägt und trägt.

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Heute ist ein besonderer Tag für das Mode-Business, die Designern, Produzenten und auf der anderen Seite die Mode-Konsumenten: Am 24. April 2013 stürzte das Rana Plaza in Bangladesch ein, ein Gebäude von acht Stockwerken mit mehreren Textilfirmen. 1135 Menschen starben, 2438 Menschen wurden zum Teil schwer verletzt.

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Dies Ereignis sollte eine Zäsur in den verheerenden Produktionsbedingungen bilden. „Fashion Revolution“ wurde gegründet, genauso wie zahlreiche andere Organisationen, die sich für Verantwortung und Nachhaltigkeit in der Textilfertigung einsetzen. Es geht um die Transparenz der sogenannten „supply chain“, der Kette von Lieferanten an Lieferanten, zwischengeschalteten Agenten … es geht um Corporate Social Responsability (CSR). Aber auch nach fünf Jahren hat sich längst nicht genug geändert.

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Wir sprechen in Bangladesch von einem Mindestlohn von € 30, die Regierung prüft auf € 75 zu erhöhen. Das ist weniger als das monatliche Taschengeld der Mädchen und Jungen, die im Moment ihr Abis schreiben, um zum Anfang zurück zu kommen. Will ich wirklich etwas tragen, an dem so viel Leid klebt? Ein T-Shirt für € 5, ein Kleid für € 13 … wie soll denn das gehen? Stoffe, Schnitte, Verarbeitung, Transporte, Lieferanten, Agenten … Alle wollen und müssen daran verdienen. Fashion Revolution startete mit einer schönen Protest-Aktion: Where your clothes inside out! Heute tragen wir unsere Kleidung nach außen und zeigen Verarbeitung und Herkunft. Ich werde es jedenfalls tun und ihr vielleicht auch.

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